SEC greift Coinbase und Binance an – Der Krypto-Markt quittiert es mit einem Schulterzucken

Nach zuletzt eher ruhigen Handelstagen ist die neue Woche volatil gestartet, denn die SEC hat ihren nächsten Angriff innerhalb ihres Kreuzzuges gegen den Krypto-Sektor gestartet. Die US-Regulierungsbehörde geht nun mit neuen Vorwürfen gegen die US-Krypto-Handelsplattform Coinbase und auch gegen den US-Arm von Binance vor.

Werbung

Patreon Promotion

Die SEC hat gleich 13 Anklagepunkte gegen Binance US und Changpeng Zhao vorgelegt, darunter den nicht registrierten Handel mit Wertpapieren, eine fehlende Registrierung als Handelsplattform, Broker und Clearingstelle. Auch gegen CZ, den CEO von Binance, ist Anklage erhoben worden. Der BNB-Kurs ist daraufhin deutlich unter Druck geraten und notiert auf Wochensicht gut 10% tiefer.

Auch gegen Coinbase hat die SEC den Vorwurf erhoben, als nicht registrierte Wertpapier-Handelsplattform zu agieren, Dienstleistungen wie Listings, den Handel mit Wertpapieren, Clearinghouse-Funktionen und Settlement-Funktionen, die im traditionellen Finanzsektor normalerweise getrennt werden, zusammenzuführen und damit einen Interessenskonflikt gegen die eigenen Kunden heraufzubeschwören.

Auch gegen einige der auf Coinbase gelisteten Kryptowährungen erhebt die SEC den Vorwurf, als Wertpapier klassifiziert werden zu müssen, darunter Solana, Cardano, Polygon und einige weitere.

Angriff auf den Sektor und kein Anlegerschutz

Inhaltlich mag die SEC mit einigen Punkten sogar recht haben, doch es hat einen faden Beigeschmack, dass die Vorwürfe gegen Coinbase jetzt kommen, nachdem der Firma in 2021 nach einer Prüfung durch eben jene Behörde ein Börsengang erlaubt wurde.

Wie das Geschäftsmodell im Detail funktioniert, sollte für die Behörde eigentlich weniger relevant sein als vielmehr die transparente Offenlegung aller Zahlungsflüsse, der genaue Risiko-Hinweis und eine ausreichende Sicherheit für die Kunden. Und darum hat Coinbase sich stets im besonderen Maße bemüht und gilt daher als eine der sichersten und reguliertesten Krypto-Exchanges überhaupt.

Die Börse ist nie negativ durch Hacks oder anderweitige Probleme mit Kundengeldern aufgefallen und hat auf der operativen Seite stets funktioniert. Auch wurde von Anfang an eine proaktive Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden versucht. Daher lässt sich die Vorgehensweise der SEC kaum als Schutz für Anleger verkaufen, sondern wirkt eher wie ein weiterer Angriff auf den Krypto-Sektor in den USA.

Brian Armstrong, CEO von Coinbase, hat sein Unverständnis über die Vorgehensweise der Behörde und die deutliche Bereitschaft seitens Coinbase, rechtlich dagegen vorzugehen, bereits kurz nach der erhobenen Anklage auf Twitter verkündet.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Bei Binance sieht die Sache tatsächlich ein wenig anders aus, da das Unternehmen in den letzten Jahren eher in einer Grauzone agiert hat und Wachstum gegenüber regulatorischer Compliance im Vordergrund stand. Allerdings kann die SEC lediglich gegen die US-Sparte von Binance vorgehen. Im Zweifel könnte Binance eine Schließung der US-Geschäfte wahrscheinlich verkraften.

Blick auf die Charts

Der neuerliche Angriff der SEC auf den Sektor hat am Montag zunächst für Tumulte gesorgt und den Bitcoin-Kurs deutlich einbrechen lassen. Im Tief ging es bis hinunter auf die Marke von 25.000$. Allerdings hat der Schock nur kurz gewirkt, denn am Dienstag hat bereits eine deutliche Erholung eingesetzt, die den Kurs bis zurück auf das Niveau vor dem Crash geführt hat.

Der Einbruch hat einen Retest des Bullmarket-Supportbands markiert, welches sich aus dem einfachen 20-Wochen-Trend und dem exponentiellen 21-Wochen-Trend ergibt. Nachdem es Mitte Januar nach einer mehrmonatigen Phase darunter zum ersten Mal zurückerobert werden konnte, markiert der jüngste Einbruch den ersten richtigen Test des Bands seit dem kurzen Crash im Zuge der sich ausspielenden Bankenkrise in den USA Mitte März dieses Jahres. Der zwischenzeitlich eingebüßte 200-Wochen-Trend konnte ebenfalls schnell wieder zurückerobert werden und wird mit der heutigen Tageskerze derzeit als Support getestet.

Wie geht es weiter?

Die neuerlichen Attacken der SEC bleiben eine Herausforderung für die US-Krypto-Industrie, sind allerdings keine Überraschung mehr. Vor allem die deutliche Bereitschaft von Coinbase, sich dagegen zu wehren, machen Hoffnung. Während der BNB-Coin und die Coinbase-Aktie von dem Angriff in Mitleidenschaft gezogen werden, hat der übergeordnete Krypto-Sektor den Vorfall schnell wieder abgeschüttelt und vor allem Bitcoin behält sich weiterhin ein konstruktives Chartbild.

Als nächstes rückt der kommende Zinsentscheid der US-Notenbank Mitte nächster Woche in den Fokus. Ein Ende der Zinserhöhungen könnte ein bullischer Katalysator für die Märkte werden. Derzeit rechnet ein Großteil des Marktes damit, dass keine weitere Zinserhöhung mehr folgen wird.

Weitere Infos:

Für Altcoin-Investments: Du willst dir ein diversifiziertes Krypto-Portfolio für den nächsten Bullrun aufbauen, weißt aber nicht, wie du an die besten Markt-Daten kommst? Schau dir meinen Guide zu der mächtigen Altcoin-Suchmaschine Moralis Money an!

Deep Dive: Du willst dein Investment in den Krypto-Sektor ernsthaft angehen und suchst Hilfe bei der Zielfindung, der Strategie, der richtigen Börsenauswahl und generellen Ratschlägen, wie du erfolgreich ein Krypto-Portfolio aufbauen kannst? Dann kann mein E-Book dir weiterhelfen: „Das Krypto-Investment-Kompendium: Wie man mit Bitcoin und Co. langfristig Wohlstand aufbaut

Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

Disclaimer* – siehe unten

*Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.