Bitcoin-Marktupdate: Kryptowinter offiziell vorbei – trotz (oder wegen?) Bankenkrise und drohender US-Pleite

Bitcoin befindet sich nach dem verlängerten Wochenende im kurzfristigen Chartbild unter Druck, denn der Kurs ist erneut in einem deutlichen Rutsch bis zurück an die Marke von 28.000$ gefallen. Hier versucht sich der Kurs im heutigen Handel an einer Bestätigung als charttechnischem Support. Den 21-Tage-Trend musste Bitcoin mit dieser Korrektur jedoch erneut hergeben, nachdem er ihn Ende letzter Woche kurzzeitig zurückerobern konnte.

Im langfristigen Chartbild sieht es jedoch weiterhin äußerst bullisch aus für die Kryptowährung. Mit der gestrigen Tageskerze hat der Kurs den exponentiellen 21-Monatstrend als Support bestätigt. Zudem konnte der Ausbruch über diesen Trend mit der abgeschlossenen April-Monatskerze bestätigt werden. Blickt man auf die vergangenen Preismuster von Bitcoin, war ein Ausbruch über diesen Trend stets ein sehr bullisches Zeichen und ein Startschuss für den nächsten langfristigen Aufwärtstrend von Bitcoin.

Fed-Zinsentscheid als wichtigster unmittelbarer Faktor

Unmittelbar im Fokus steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve. Am Mittwoch wird die Notenbank erneut einen möglichen Zinsanstieg verkünden. Eine große Mehrheit des Marktes rechnet damit, dass die Fed die Zinsen ein weiteres Mal um 0,25% erhöhen wird, nachdem rund um die Turbulenzen im Bankensektor in den letzten Wochen die Märkte zwischenzeitlich davon ausgegangen waren, dass die Fed nun ihren geldpolitischen Straffungszyklus beenden und mit den Zinserhöhungen zumindest aufhören wird.

Angesichts der brodelnden Bankenkrise und einer drohenden Rezession gestalten sich die hohen Zinsen immer mehr als Pulverfass, da sie die wirtschaftlichen Bedingungen erschweren und die Lage für Kreditnehmer immer schwieriger machen. Es drohen auch Ausfälle von Krediten in den Balancesheets vieler Banken, was ein weiterer Problemherd innerhalb der Bankenkrise werden könnte.

Bankenkrise geht weiter – First Republic Bank ist weg vom Fenster

Die Bankenkrise hat im zurückliegenden Wochenende derweil ihr nächstes Kapital beendet. Die US-amerikanische Bank J.P. Morgan Chase hat die angeschlagene First Republic Bank aus Kalifornien übernommen, nachdem diese immer mehr unter Druck geraten war. First Republic, bis vor kurzem noch eine der Top 15 Banken der USA, hatte bekannt gegeben, dass im ersten Quartal mehr als 100 Milliarden Dollar Einlagen abgeflossen waren. Nachdem die kalifornischen Aufsichtsbehörden die Bank beschlagnahmt und unter Konkursverwaltung der US-Aufsicht FDIC gestellt hatten, wurde sie zur Versteigerung freigegeben.

Die Übernahme durch J.P. Morgan, die 10,6 Milliarden Dollar an die FDIC zahlen werden, ist die größte Pleite einer US-Bank seit der Finanzkrise 2008 und die dritte Pleite einer großen US-Bank innerhalb von zwei Monaten. Durch die Übernahme werden die Steuerzahler nicht zur Kasse gebeten und die Einlagen sind vorerst sicher. Die Aktionäre von First Republic werden allerdings leer ausgehen, da ihre Aktien bereits um 75 Prozent eingebrochen waren und noch weiter gefallen sind, bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden.

JPMoran-Chef Jamie Dimon sieht mit der Übernahme das Schlimmste dieser Bankenkrise überstanden, doch am Markt herrscht weiterhin große Skepsis ob eines baldigen Endes dieser Krise. Die Übernahme im Schnellverfahren über das Wochenende ist Indiz genug dafür, wie heikel die Lage immer noch zu sein scheint. Der Kern des Problems besteht weiterhin in den hohen Zinsen, die für die schwierigen Marktbedingungen sorgen.

Unmittelbar hat die Übernahme zur Beruhigung der Nerven geholfen, langfristig dürfte jedoch weiterer Druck zu erwarten sein. Die aggressive geldpolitische Straffung wird Assetpreise weiterhin unter Druck setzen und die Wirtschaft abkühlen. Besonders der Gewerbeimmobilien-Sektor bleibt ein großes Sorgenkind. Banken mit einem Fokus auf diese Art von Krediten in ihrem Portfolio könnten die nächsten Dominosteine werden, die im Bankensektor umkippen.

US-Staatshaushaltspleite rückt immer näher

Ein weiterer Belastungsfaktor für die Märkte ist der immer näher rückende Ausfall des US-Staatshaushalts, da Republikaner und Demokraten sich weiterhin nicht auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze einigen können.

US-Finanzministerin Janet Yellen hat davor gewarnt, dass den USA bis zum 1. Juni das Geld ausgehen könnte, wenn der Kongress die Schuldenobergrenze nicht anhebt oder aussetzt. Das Erreichen der Schuldenobergrenze würde bedeuten, dass der Staat kein Geld mehr leihen kann. Es würde auch bedeuten, dass die USA kein Geld leihen könnten, um die Gehälter von Regierungsangestellten und Militärpersonal, Sozialversicherungsschecks oder andere Verpflichtungen wie Zahlungen an Rüstungsunternehmen usw. zu bezahlen.

Ein Warten bis zur letzten Minute, um die Schuldengrenze auszusetzen oder zu erhöhen, könnte das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern ernsthaft schädigen und kurzfristig die Kreditkosten für Steuerzahler erhöhen – und das wiederum wirkt sich im Worstcase-Szenario negativ auf die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten aus. Dieser Streit zwischen den beiden großen politischen Lagern in den USA kommt immer wieder auf den Tisch und hatte in der Vergangenheit bereits zu den beschriebenen Problemen geführt.

Ein ähnliches Szenario im derzeitigen, extrem schwierigen Marktumfeld könnte sich desaströs auf die ohnehin bereits belasteten Finanzmärkte und die Wirtschaft auswirken.

Szenario für Bitcoin als Risk-Off wird wahrscheinlicher

Angesichts des sich weiterhin zuspitzenden schwierigen makroökonomischen Umfelds wird die potenzielle Rolle von Bitcoin als unabhängige Alternative zum derzeitigen Geld- und Bankensystem zunehmend attraktiver. Die Investment-Frage, ob Bitcoin nun mit wachsender Dynamik in diese Rolle hineinwachsen kann, hat bereits vor ein paar Wochen angefangen, an Relevanz zu gewinnen. Angesichts dieser weiteren Entwicklungen wird diese Frage mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Wochen weiterhin in den Vordergrund rücken und die Kursentwicklung der Kryptowährung bestimmen.

Bisher folgt Bitcoin charttechnisch weiterhin seinen zyklischen Preisbewegungen. Die Korrelation mit den Aktienmärkten spielt immer noch eine Rolle und kann im Zweifel für Abwärtsdruck sorgen, sollte Tribut für eines oder mehrere der negativen Szenarien auf makroökonomischer Ebene, die sich momentan abspielen, gezahlt werden müssen. Die wachsende These für Bitcoin als alternativer Wertspeicher kann möglichen Abwärtsdruck jedoch zumindest limitieren oder im besten Fall sogar für eine Trendumkehr im Verhalten von Bitcoin bezüglich seiner Korrelation mit den Aktienmärkten sorgen und die Kursrally damit weiter befeuern. Antworten wird der Markt wahrscheinlich in den nächsten Monaten liefern. Das langfristige Chartbild für Bitcoin bleibt jedenfalls bullisch.

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Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

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Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.