In den vergangenen Jahren waren Krypto-Bullenmärkte oft von erheblichen Gewinnen bei obskuren Memecoins begleitet. Doch laut dem führenden Glassnode-Analysten James Check könnten diese Zeiten bald vorbei sein. In einer aktuellen Analyse wies Check darauf hin, dass viele junge Bitcoin-Investoren nun bedeutende Summen halten und weniger bereit sind, diese in riskantere Vermögenswerte zu investieren.
Wandel in der Investorenmentalität
James Check erklärte am Dienstag, dass viele dieser jungen Bitcoin-Halter in eine Phase übergegangen sind, in der sie ihr Vermögen sichern wollen, anstatt auf riskante Altcoins zu setzen. „Die Leute sind zunehmend unwillig, in Shitcoins zu investieren, weil sie wissen, dass sie allein durch das Halten von Bitcoin erfolgreich sein werden“, schrieb Check auf Twitter. Er betonte, dass diese Investoren zwar hin und wieder auf Memecoins setzen, dies jedoch eher mit der gleichen Vorsicht tun wie bei Wetten auf Fußballspiele.
Check argumentierte weiter, dass die Hauptnachfrage nach sogenannten „Shitcoins“ bisher von „millennialen Krypto-Natives“ ausging, die nun von der „reich werden“- in die „reich bleiben“-Phase übergehen. Diese Theorie wird durch zahlreiche Umfragen gestützt, die zeigen, dass sowohl der Besitz von Kryptowährungen als auch deren Unterstützung bei den 18- bis 40-Jährigen überrepräsentiert sind. Eine kürzlich veröffentlichte Grayscale-Umfrage ergab beispielsweise, dass 62 % der Generation Z glauben, dass Kryptowährungen die Zukunft der Finanzen sind.
Regulatorische Klarheit als Schlüssel zu weiterem Wachstum
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Grayscale-Umfrage ist, dass 44 % der US-Wähler, die keine Kryptowährungen besitzen, auf zusätzliche Richtlinien und/oder Regulierungen warten, bevor sie investieren. Dies deutet darauf hin, dass eine klare regulatorische Landschaft einen erheblichen Einfluss auf die Akzeptanz und das Wachstum von Kryptowährungen haben könnte. Die Analysten glauben, dass die Investmentgemeinschaft seit dem letzten Bullenmarkt klüger geworden ist und zwischen Gewinnern wie Bitcoin und spekulativen Altcoins unterscheiden kann.
Altcoins: Die letzten Atemzüge?
Check äußerte Bedenken hinsichtlich der Zukunft von Altcoins, da deren Halter möglicherweise Schwierigkeiten haben könnten, Käufer für ihre spekulativen Token zu finden. Er verglich die aktuelle Situation mit der Immobilienblase, in der ältere Generationen überbewertete Häuser an jüngere Generationen verkauften. „Wir sind möglicherweise nicht weit entfernt vom letzten Atemzug der Altcoins“, schrieb er. „Millennials und Gen Z bitten die nächsten Generationen, ihre Shitcoins zu kaufen, ähnlich wie Boomers sie baten, überbewertete Häuser zu kaufen.“
Trotz dieser pessimistischen Prognosen haben Memecoins wie DOGE, SHIB, PEPE und WIF in diesem Jahr starke Anstiege verzeichnet, insbesondere nachdem Bitcoin um 50 % zulegte. Der Chief Investment Officer von Bitwise, Matt Hougan, beschrieb dieses Phänomen als den „wealth effect“. Wenn langfristige Bitcoin-Halter Gewinne realisieren, fühlen sie sich oft reich genug, um in spekulativere Vermögenswerte zu investieren, was zu erheblichen Preissteigerungen bei Altcoins führt.
Fazit
Die Analyse von James Check weist darauf hin, dass sich die Dynamik auf dem Kryptomarkt verändert. Während Memecoins in der Vergangenheit erhebliche Gewinne bringen konnten, könnte die wachsende Vorsicht und Reife der Investoren diese Ära beenden. Regulatorische Klarheit und eine zunehmende Differenzierung zwischen etablierten Kryptowährungen wie Bitcoin und spekulativen Altcoins könnten die Richtung des Marktes in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen.