In einer kürzlich veröffentlichten Episode des World Class Podcasts äußerte sich Brad Garlinghouse, der CEO von Ripple, besorgt über die aktuellen Entwicklungen im Kryptowährungsmarkt, insbesondere in Bezug auf den Stablecoin-Anbieter Tether. Laut Garlinghouse ist es offensichtlich, dass die US-Regierung verstärkt gegen Tether vorgeht, was weitreichende und unvorhersehbare Auswirkungen auf den gesamten Krypto-Markt haben könnte.
Ripple bereitet eigene Stablecoin vor
Diese Bemerkungen fallen in eine Zeit, in der Ripple selbst die Einführung einer eigenen Stablecoin plant, die 2024 auf den Markt kommen soll. Die Pläne, einen an den US-Dollar gebundene Stablecoin zu starten, wurden bereits durch David Schwartz, den Technikchef von Ripple, bestätigt. Dieser erklärte, dass die neue Kryptowährung durch Einlagen in US-Dollar, kurzfristige Regierungsanleihen und andere liquide Mittel abgesichert werden soll.
Warnung vor einem neuen „Schwarzen Schwan“
Garlinghouse prophezeite ebenfalls, dass es „100%ig“ zu einem weiteren katastrophalen Ereignis im Krypto-Bereich kommen werde, ähnlich dem Zusammenbruch und der darauffolgenden Aufdeckung von Betrügereien durch die Führungskräfte von FTX. Er beschrieb die Situation um Tether als „interessant zu beobachten“, ohne jedoch konkret auf mögliche Maßnahmen der US-Behörden gegen Tether einzugehen oder diese als nächsten „Schwarzen Schwan“ zu bezeichnen.
Reaktionen und rechtliche Herausforderungen für Tether
Tether Holdings, die Muttergesellschaft hinter dem gleichnamigen Stablecoin, steht schon länger in der Kritik, insbesondere hinsichtlich der Transparenz über die Reserven, die den USDT unterstützen sollen. Trotz regelmäßiger Prüfungen durch Dritte und der Zusammenarbeit mit den Behörden bei Anfragen bleibt die Unsicherheit bestehen. Im Oktober 2021 zahlte Tether eine Strafe von 41 Millionen US-Dollar an die Commodity Futures Trading Commission, weil das Unternehmen nicht durchgehend ausreichende Fiat-Reserven nachweisen konnte, um die ausgegebenen Stablecoins zu decken.
Die jüngsten Aufrufe von US-Senatorin Cynthia Lummis und Repräsentant French Hill an das Justizministerium, die Verbindungen zwischen Binance und Tether im Hinblick auf mögliche Unterstützung von Terrorismus zu untersuchen, unterstreichen die anhaltende regulatorische Aufmerksamkeit, die der Kryptowährungssektor in den USA erfährt.