Krypto-Markt-Update: Wird Mt. Gox einen weiteren Bitcoin-Crash auslösen?

Nachdem die Aktienmärkte im Donnerstags-Handel einen guten Tag erwischt haben, konnte das auch die Krypto-Märkte nach vorn bringen. Bitcoin konnte sich mit einer deutlich grünen Tageskerze von der runden 20.000 Dollar Marke absetzen und ist im heutigen Handelsverlauf bis an den 200-Wochen-Trend gerückt. Der langfristige Indikator, der sich derzeit auf einem Preisniveau von etwa 22.500 Dollar befindet, hat sich jedoch zunächst als zu große Hürde erwiesen. Der BTC-Kurs ist bis auf 21.800 Dollar zurückgekommen.

Damit notiert die Kryptowährung weiterhin unter diesem historisch relevanten Indikator, der in vergangenen Bärenmärkten stets einen Boden signalisiert hat. Seit dem Kollaps darunter aus Mitte Juni notiert der Kurs nun unter dem 200-Wochen-Trend – ein Negativ-Rekord.

Der weitere Fahrplan für Bitcoin bleibt ungewiss, auch aufgrund der anhaltenden Unsicherheit an den Finanzmärkten. Hier könnten im Juli gleich drei Termine für mehr Klarheit sorgen, da die Inflationsdaten für Juni, der nächste Fed-Zinsentscheid und die US-Wirtschaftsentwicklung für Q2 2022 die Richtung vorgeben dürften.

Mike Novogratz sieht holprigen Seitwärtsweg

Mike Novogratz, Milliardär und CEO der Investmentfirma Galaxy Digital, hält es für möglich, dass der Bitcoin-Preis weiter sinken kann, da die Krypto-Industrie noch mitten in einer massiven Korrektur steckt: „Es ist eine Geschichte so alt wie die Zeit. Als die Flut der Ebbe gewichen ist, haben wir eine riesige Menge an Leverage bei zentralisierten Unternehmen gesehen, ironischerweise nicht so sehr bei den dezentralisierten Unternehmen. Projekte wie Celsius, Three Arrows oder Blockfi hatten einfach unglaubliche Mengen an geliehenem Kapital am Markt. Nun sehen wir, dass viele dieser Unternehmen im Grunde ihre Insolvenz erklären und es findet ein massives Deleveraging statt. Das meiste dürfte bereits aus dem System raus sein.“

„Können wir noch tiefer fallen? Sicher können wir. Es fühlt sich so an, als wäre etwa 90% des Deleveragings vollendet.  Das Problem ist natürlich, dass wir eine Rückkehr des Narrativs am Markt brauchen, damit wieder neues Kapital reinkommen kann. Mein Instinkt sagt mir, dass es noch eine Weile lang ein holpriger Seitwärtsritt werden wird, bis entweder der Schaden verheilt ist oder die Federal Reserve ihre Geldpolitik revidiert“, so die Einschätzung des Milliardärs.

Tim Draper bleibt bei seiner Prognose

Ein weiterer US-Mogul, der dank der derzeitigen Schwächephase am Markt jedoch laut Forbes kein Milliardär mehr ist, bleibt derweil bei seiner bullischen Prognose für Bitcoin, die er Anfang des Jahres gegeben hat. Tim Draper hat in einem Forbes-Interview im Januar die Prognose abgegeben, dass Bitcoin in einem Jahr bei 250.000 $ notieren wird. Der Investor hatte 2014 im Zuge einer staatlichen Auktion bei der Auflösung der illegalen Handelsplattform Silkroad 30.000 Bitcoin zu einem Stückpreis von etwa 600 Dollar gekauft. Auf jüngste Nachfrage von Forbes via Email bleibt er jedoch bei seiner Prognose: „Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass es [250k$ BTC] passieren wird – Ende 2022 oder Anfang 2023.“

Mt. Gox – droht ein Black Swan Event durch die älteste Bitcoin-Börse?

Ein weiterer potenzieller Faktor, der für erheblichen Preisdruck an den Krypto-Märkten sorgen könnte, ist die älteste Bitcoin-Börse Mt. Gox, die im Jahr 2014 in die Insolvenz gegangen ist. Über 8 Jahre, nachdem die Börse implodiert ist und eine Menge Anleger den Zugang zu ihren Bitcoins verloren haben, scheint es nun endlich ein positives Ende der Geschichte für die Betroffenen zu geben.

Zuständige der japanischen Behörden, die den Insolvenzfall von Mt. Gox betreuen, haben nun in einem Schreiben angekündigt, dass die Betroffenen Investoren sich für den Entschädigungsplan anmelden und auswählen können, in welcher Form sie ihre Gelder zurückerhalten wollen. Es sollen Auszahlungen in Bitcoin, Bitcoin Cash oder Bargeld gemacht werden.

Im Zuge des Kollapses der Börse sind 850.000 Bitcoins verloren gegangen – etwa 150.000 Bitcoins konnten durch die Behörden zurückgewonnen werden und werden nun als Entschädigung an die Betroffenen ausgezahlt. Das könnte für zusätzlichen Druck auf den Bitcoin-Preis sorgen. Die Menge hat einen momentanen Gegenwert von knapp drei Milliarden Dollar.

Viele der Investoren könnten ihre zurückgewonnenen Bitcoins verkaufen, da sich der Wert ihres Investments in den letzten 8 Jahren um ein Vielfaches erhöht hat. Zwar dürfte bei weitem nicht der gesamte Teil der zurückgezahlten Bitcoins in den Orderbüchern auf dem Markt landen, doch allein die Befürchtung, dass der Mt. Gox Ausverkauf ansteht, könnte für zusätzlichen psychologischen Druck auf den Markt sorgen.

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Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

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Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.