Das dritte Quartal neigt sich dem Ende zu und die Frage wird sein: folgt Bitcoin seinem üblichen saisonalen Pattern und wird ein starkes Q4 abliefern? Oder sehen wir einen weiteren Selloff am Markt, der angesichts der extrem negativen Stimmung unter den Anlegern scheinbar fast schon herbeigesehnt wird? Die dritte Möglichkeit wäre eine Kombination aus beiden Dingen.
Die konjunkturelle Lage gestaltet sich derzeit als ungemütlich. Das US Bureau of Economic Analysis hat bestätigt, dass die USA auch im zweiten Quartal einen wirtschaftlichen Rückgang erlebt haben und damit befindet sich die US-Wirtschaft technisch in einer Rezession. In Europa ist die Inflationsrate auf 10% gestiegen und zeichnet damit in Kombination mit der Gas-Situation ein düsteres Bild für den Winter.
Der nächste Faktor wird die nun startende Berichtssaison für das 3. Quartal sein. Wenn die Geschäftszahlen schlecht ausfallen und sich die unangenehme Lage nun auch in den Büchern der Unternehmen widerspiegelt, könnte das ein Trigger für den nächsten Selloff an den Finanzmärkten sein, auf den alle scheinbar nur warten. Bitcoin dürfte dadurch ebenfalls mit in die Tiefe gezogen werden, da die Korrelation mit den Aktienmärkten weiterhin eng ist.
Allerdings könnte die Gegenreaktion genauso schnell ausfallen, da ein tatsächlicher Selloff angesichts schwacher Bilanzen paradoxerweise für Erleichterung an den Märkten sorgen könnte, die seit Wochen wieder Grabesstimmung verbreiten. Ein mögliches Szenario für Bitcoin wäre im entsprechenden Fall eine Korrektur bis in den Bereich zwischen 14 – 12k Dollar oder im Extremfall sogar auf 10.000 Dollar mit einem anschließenden Bounce nach oben und einem Ausbruch aus dem langfristigen Falling Wedge.
Langfristig bleibt aber die Geldpolitik der US-Notenbank der entscheidende Faktor: Angesichts des gegebenen Fahrplans ist erst Anfang oder Mitte 2023 mit einem Ende der geldpolitischen Straffung zu rechnen und erst dann kommt von dieser Seite wieder Spielraum für ein besseres Marktumfeld.
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