Krypto-Markt-Update: Bitcoin zurück über 200-Wochen-Trend – Ethereum nicht zu halten – was man als Investor zum Merge wissen muss

Bitcoin setzt seine bisher starke Woche heute fort und kann charttechnisch deutliche Erfolge erzielen. Mit einem Sprung bis auf knapp 24.000 Dollar startet die Kryptowährung einen Ausbruchsversuch aus ihrem Seitwärtskanal seit dem Crash Mitte Juni und konnte zudem den 200-Wochen-Trend wieder zurückerobern, der die letzten 6 Wochen als charttechnischer Widerstand gesetzt war.

Mit der heutigen Tageskerze zeichnet sich eine erste Bestätigung ab, jedoch liegt das Augenmerk auf der Wochenkerze, die als nachhaltigere Bestätigung über dem Trend schließen sollte.

Lage an den traditionellen Finanzmärkten

Rückendeckung kommt auch aus den traditionellen Finanzmärkten, da ein schwächerer Dollar hier für etwas Entspannung sorgt. Zudem hoffen die Anleger darauf, dass ab Donnerstag wieder Gas aus der russischen Pipeline Nordstream 1 fließt, die offiziell wegen Wartungsarbeiten seit etwa 2 Wochen außer Betrieb ist.

Die Sorge vor einem Cut der Gaslieferungen aus Russland aus politischen Gründen belastet die europäischen Märkte, da Gasengpässe vor allem die abhängige deutsche Wirtschaft in eine Rezession stürzen lassen könnte.

Am Donnerstag steht zudem der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank an. Die erste Zinserhöhung seit gut einem Jahrzehnt steht an und am Markt wird sich gefragt, ob die Erhöhung um 0,25% oder 0,5% ausfällt. Beides sollte jedoch eingepreist sein. Eine Erhöhung um 0,5% könnte am Markt sogar mit Erleichterung quittiert werden, da die EZB sich so entschlossener im Kampf gegen die Inflation zeigen würde.

Für Bitcoin ist das relevant, da die Korrelation mit den traditionellen Finanzmärkten weiterhin eine Rolle spielt, auch wenn diese in den letzten Wochen ein wenig zurückgegangen ist. Vor allem der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve in der kommenden Woche dürfte jedoch wieder kursbewegend sein.

Ethereum gibt derzeit den Ton an

Bitcoin bleibt zwar der Branchen-Primus, derzeit gibt Ethereum jedoch die Richtung für den Sektor vor. Der Merge, also der Wechsel des Netzwerks weg von Proof of Work und hin zu dem Proof of Stake Konsens-Mechanismus, rückt in greifbare Nähe und wird am Markt mit entsprechender Euphorie quittiert.

Während Bitcoin in der letzten Woche um gut 22% steigen konnte, blickt Ethereum auf Kursgewinne von über 50%. Die Hoffnung in einem reibungslosen Merge besteht darin, dass der Energieverbrauch von Ethereum langfristig um 99% sinken wird und zudem das Fundament für weitere Upgrades wie das sogenannte Sharding legt, welches die Skalierung und damit die Effizienz der Blockchain um ein Vielfaches verbessern wird.

Das kommende Update wird noch keine Auswirkungen auf die Transaktionsgebühren haben, das soll im nächsten Jahr folgen, dennoch wäre ein erfolgreicher Merge ein riesiger Meilenstein für das ganze Ökosystem, da ein Großteil des Krypto-Sektors auf Ethereum gebaut ist und mittlerweile Projekte und Kapital in dreistelliger Milliardenhöhe ihre Heimat auf der Infrastruktur gefunden haben.

Was bedeutet der Merge für Investoren?

Der Merge ist derzeit für den 19. September angesetzt. Für reine Nutzer wird es keine Veränderungen bei der Nutzung geben – als Investor muss man also zunächst nichts machen.

Auf den Kurs könnte das Event jedoch noch weitere Auswirkungen haben. Es herrscht in Teilen die Besorgnis, dass nach dem Merge eine große Menge an Ether auf den Markt geworfen wird, die aus den Staking-Smart-Contracts freigegeben werden, die als Reservierung für Validatoren-Plätze innerhalb des neuen Konsensus-Mechanismus von Ethereum eingefroren waren.

Diese ETH-Bestände sind teils schon lange in den Smart Contracts eingefroren und damit trotz der Markt-Korrektur der letzten Monate deutlich im Plus. Der Merge könnte sich also zunächst auch als „buy the rumour, sell the news“-Event herausstellen.

Laut Eliézer Ndinga, Direktor der Datenanalysefirma 21Shares, besteht jedoch vorerst kein Grund zur Besorgnis: „Die Abhebungen der Ether-Bestände werden frühestens 6 bis 12 Monate nach dem Merge und nach dem Shanghai-Update auftreten. Die Abhebungen werden zudem auf 6 Validatoren jede Epoche limitiert sein, um Bank Runs zu vermeiden und das Netzwerk sicher zu halten“, wird der Experte von US-Medien zitiert.

Um nach dem Merge als Validator der Ethereum-Blockchain mitmachen zu können, benötigt man mindestens 32 Ether, die man als Proof of Stake Nachweis einfrieren muss. Als Validator erhält man eine entsprechende Belohnung aus den Netzwerkgebühren als Anreiz für die Partizipation.

Wie geht es für den Markt weiter?

Die derzeitige Rally ist eine Erleichterung für leidgeprüfte Krypto-Investoren und die derzeitigen Ereignisse um Ethereum machen wieder Appetit auf das große langfristige Potenzial des ganzen Sektors.

Jedoch sollte man als Investor nicht den Fehler begehen, sich jetzt zu sehr der Euphorie hinzugeben, da wir uns noch mitten im Bärenmarkt befinden und sich die derzeitige Aufwärtsfahrt gut als Bärenmarkt-Rally entpuppen kann.

Man muss weiterhin die Entwicklungen innerhalb der Geldpolitik und dadurch den weiteren Kurs der Wirtschaft betrachten (Stichwort: Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch). Zudem wird entscheidend, wie der Merge letzten Endes über die Bühne laufen wird.

Für Bitcoin wird nun relevant, ob der Kurs seinen 200-Wochen-Trend als Unterstützung zurückerobern kann. Dazu rückt zunächst die Wochenkerze in den Fokus. Eine Bestätigung auf Wochensicht wäre hilfreich. Wichtig wäre jedoch ein Monatsschluss über dem Trend als wirklich handfeste charttechnische Bestätigung.

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Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.