Bitcoin befindet sich nach dem erfolglosen Ausbruchsversuch der letzten Woche wieder unterhalb seines 200-Wochen-Trends und im Seitwärtskanal zwischen 22.500 und 20.000 Dollar. Der Aufwärtstrend, der seit dem Tief bei 17.600 Dollar aus Mitte Juni gestartet werden konnte, bleibt jedoch intakt. Auf Ebene der Tageskerze versucht sich der BTC-Kurs heute an einer charttechnischen Bestätigung.
Sollte diese nicht erfolgreich sein, rückt zunächst die runde Marke von 20.000 Dollar als Unterstützung wieder in den Fokus.
Auf über geordneter Ebene signalisiert der weekly RSI einen Makro-Boden, da er nach dem Crash bis auf 17.600 Dollar auf ein oversold Niveau gefallen ist – zum ersten Mal seit Dezember 2018, dem letzten Bärenmarkttief. Die Rückkehr des RSI zurück aus der überverkauften Zone könnte signalisieren, dass der Crash bis auf 17.600 Dollar der Tiefststand für diesen Preis-Zyklus war.
Der „Relative Strength Index“ (RSI) beschreibt die Dynamik eines Vermögenswerts und signalisiert, ob ein Asset sich im überkauften oder überverkauften Zustand befindet. Die Skala bemisst sich auf 0 – 100, wobei für Bitcoin ein Wert von unter 30 einen überverkauften und ein Wert von über 70 einen überkauften Zustand signalisiert.
Während Bitcoin die Gewinne der Rally aus der letzten Woche wieder relativiert hat, kämpft Ethereum noch darum, charttechnisches Momentum zu bewahren.
Während der Kurs noch deutlich über seinem 200-Wochen-Trend notiert, findet gerade der Versuch einer charttechnischen Bestätigung des alten Allzeithochs aus dem Bullrun 2017 als Unterstützung statt.
Fed-Zinsentscheid und Big-Tech-Earnings
Auf fundamentaler Ebene stehen diese Woche der Fed-Zinsentscheid und die Earnings der großen Tech-Companies im Fokus.
Von der US-Notenbank wird ein weiterer Zinsschritt um 0,75 – 1% erwartet.
Während der Markt in Sachen Zinsentscheid im Grunde bereits mental vorbereitet ist und es hier keine großen Überraschungen geben dürfte, stellen die Earnings der großen Tech-Werte eine Wildcard dar, die für negatives Momentum sorgen könnte.
Amazon, Google, Microsoft, Apple und Facebook öffnen in dieser Woche alle die Bücher – und aufgrund des deutlich eingetrübten wirtschaftlichen Umfelds könnten die Zahlen für erheblichen Verkaufsdruck an den Märkten sorgen, sollten sie von den Erwartungen der Anleger abweichen.
Die 5 Tech-Giganten machen etwa ein Viertel des gesamten S&P 500 aus, ein Index, der die 500 größten Unternehmen in den USA abbildet und somit ein aussagekräftiges Abbild der US-amerikanischen Wirtschaft darstellt. Deutliche Bewegungen dieser 5 Unternehmen haben erheblichen Einfluss auf den Gesamtmarkt.
Alle 5 Unternehmen haben bereits angekündigt, Kosten drücken zu wollen, um den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen entgegenzuwirken. Das dürfte sich auch auf die restliche Tech-Industrie auswirken, da kleinere Tech-Firmen vom Geschäft der großen abhängig sind, beispielsweise im Bereich Cloud-Computing, digitaler Werbeanzeigen, Hardware und so weiter.
Kann der Tech-Sektor Krypto mit nach unten ziehen?
Da Bitcoin immer noch deutlich mit den Aktienmärkten und vor allem mit dem Tech-Sektor korreliert, könnte sich ein durch die Earnings-Season ausgelöster Verkaufsdruck an den Aktienmärkten auch negativ auf den Bitcoin-Preis auswirken.
Es bleibt eine offene Frage, ob die Korrektur am Krypto-Markt die Lage bereits deutlich genug eingepreist hat und die Neubewertung der Preise anders als an den Aktienmärkten bereits vollständig abgeschlossen ist, sodass es zu einer erneuten Entkoppelung der Krypto-Märkte und des Tech-Sektors kommen kann.
Dafür spricht, dass der Krypto-Sektor bereits ein Großteil der Schäden anhand von insolvent gehenden Firmen, implodierten Projekten und Co. bereits gesehen hat, während die negativen Auswirkungen des wirtschaftlichen Umfelds auf den Tech-Sektor noch anhand der Q2-Zahlen evaluiert werden muss.
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