Der globale Investmentbank-Riese JPMorgan prognostiziert einen Rückgang der Krypto-Liquidationen in diesem Monat, was auf eine mögliche Markterholung ab August hinweist. In einem aktuellen Forschungsbericht hat das Unternehmen die Schätzungen für die Nettozuflüsse von Kryptowährungen seit Jahresbeginn erheblich revidiert, was wichtige Erkenntnisse für Investoren und Händler bietet.
Revision der Nettozuflüsse und ihre Ursachen
JPMorgan hat seine Schätzungen der Nettozuflüsse von Kryptowährungen seit Jahresbeginn von ursprünglich 12 Milliarden US-Dollar auf 8 Milliarden US-Dollar nach unten korrigiert. Diese Anpassung spiegelt signifikante Liquidationen durch Gläubiger der mittlerweile aufgelösten Mt. Gox-Börse und der Gemini-Börse sowie Verkäufe beschlagnahmter Bitcoin-Vermögenswerte durch die deutsche Regierung wider.
Mt. Gox, einst die größte Bitcoin-Börse, brach 2014 nach einem massiven Hack zusammen, bei dem 850.000 Bitcoins verloren gingen. Kürzlich kündigte der Mt. Gox Rehabilitation Trustee an, mit der Rückzahlung von Bitcoins an Gläubiger zu beginnen, und verteilt dabei etwa 9 Milliarden US-Dollar in BTC und 50,8 Millionen US-Dollar in Bitcoin Cash (BCH). Diese Maßnahme soll den Verkaufsdruck auf den Markt verringern.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die aktive Liquidation beschlagnahmter Bitcoin-Vermögenswerte durch die deutsche Regierung. Bis zum 11. Juli sank der Bitcoin-Bestand der deutschen Regierung von 13.110 BTC auf 9.925 BTC und erreichte schließlich nach wochenlangen Verkäufen null. Diese erheblichen Verkäufe haben zu Marktschwankungen beigetragen und die Preisbewegungen von Bitcoin beeinflusst.
Faktoren, die die Schätzungen von JPMorgan beeinflussen
Die reduzierte Schätzung von 8 Milliarden US-Dollar von JPMorgan setzt sich aus mehreren Schlüsselkomponenten zusammen, darunter ein Nettokapitalfluss von 14 Milliarden US-Dollar in Kryptofonds bis zum 9. Juli, 5 Milliarden US-Dollar aus den Futures-Flows der Chicago Mercantile Exchange (CME) und 5,7 Milliarden US-Dollar aus Krypto-Venture-Capital-Finanzierungen seit Jahresbeginn. Dieser Gesamtbetrag wird um 17 Milliarden US-Dollar angepasst, um die Rotation von Exchange-Wallets zu neuen Spot-Bitcoin-ETFs zu berücksichtigen.
BTC-Preisanalyse: Erholung in Sicht?
Trotz der nach unten korrigierten Schätzung deutet die Analyse von JPMorgan auf eine potenzielle Markterholung bis August hin. Der Bitcoin-Preis könnte im nächsten Monat aufgrund eines Rückgangs des Verkaufsdrucks und der Angst, etwas zu verpassen (FOMO), erheblich steigen. Trotz eines kontinuierlichen Rückgangs seit seinem Allzeithoch (ATH) im März deuten aktuelle Charts von CryptoQuant auf einen möglichen weiteren Abwärtstrend hin, was Bitcoin an einem entscheidenden Punkt positioniert.
Aktuell wird Bitcoin bei 62.000 US-Dollar gehandelt, was einem Anstieg von 3 % in den letzten 24 Stunden entspricht. Diese Preisbewegung deutet auf eine Abkühlung des Verkaufsdrucks hin, da die deutsche Regierung ihre Liquidationen abgeschlossen hat. Das aggressive Kaufen durch Großinvestoren, ausgelöst durch den Preisrückgang und die Zuflussraten von Bitcoin-ETFs, signalisiert eine steigende Nachfrage und einen potenziellen Aufwärtstrend.
Investoren und Händler sollten diese Entwicklungen genau beobachten, da sich der Markt auf eine mögliche Aufwärtsbewegung vorbereitet. Mit strategischer Planung und fundierten Entscheidungen könnte diese erwartete Erholung bedeutende Chancen für diejenigen bieten, die in den Kryptowährungsmarkt investiert sind.