Ethereum: Merge voraus – Anleger-Vorfreude wächst – doch die Transaktionsgebühren werden dadurch nicht sinken

Ethereum kämpft bereits seit Wochen um die langfristige charttechnische Unterstützung um den Bereich von 1000 Dollar, die gleichzeitig einen wichtigen Meilenstein aus dem letzten Bullrun aus dem Jahr 2017 markiert, in dem Ethereum kurzzeitig über 1000 Dollar klettern konnte.

Den langfristigen Aufwärtstrend gegenüber Bitcoin, den Ethereum seit Sommer 2020 etablieren konnte, musste die Kryptowährung bereits Anfang Juni hergeben.

ETH/BTC Kurs

In einem Bärenmarkt steigt die Bitcoin-Dominanz gegenüber anderen Krypto-Assets für gewöhnlich, da Investoren vermehrt in den Branchen-Primus zurückkehren und ihr Kapital aus dem spekulativeren Teil des Krypto-Sektors zurückziehen.

Wichtiger Meilenstein für Ethereum voraus

Für Ethereum dürfte dieser Sommer jedoch trotz des ausgebrochenen Kryptowinters eine heiße Phase werden, denn es steht ein umfassendes Netzwerk-Update bevor, mit dem Ethereum ein ganzes Stück näher an die neue Version Ethereum 2.0 gebracht werden soll, die eine wesentliche Verbesserung der Effizienz und Skalierbarkeit der Blockchain ermöglichen soll.

Mit dem sogenannten „Merge“ wechselt das Ethereum-Netzwerk von einem Proof-of-Work (PoW) Konsensverfahren, wie auch Bitcoin ihn verwendet, auf das Proof-of-Stake (PoS) Konsensverfahren. Aktuell laufen die letzten Tests, ehe der Umstieg im August in die Wege geleitet und im Oktober oder November vollständig über die Bühne gehen soll. Ein „Probe-Merge“ auf einem Testnet wird bereits als erfolgreich angesehen.

Anscheinend wachsen auch an den Finanzmärkten die Erwartungen an einen erfolgreichen Merge und einen positiven Effekt auf das Ökosystem sowie den Preis: Wie der Krypto-Vermögensverwalter CoinShares in einer Marktanalyse skizziert, haben auf Ethereum basierende Krypto-Investitionsprodukte schon die dritte Woche in Folge beträchtliche Kapitalzuflüsse erhalten. So wurde in den letzten sieben Tagen ein Nettozufluss von 7,6 Millionen US-Dollar in Ethereum-Investmentfonds beobachtet, während für Investmentfonds auf Basis von Bitcoin ein Nettoabfluss von 1,7 Millionen Dollar gemessen wurde.

„Der Zufluss lässt darauf schließen, dass wir eine leichte Stimmungsänderung sehen, nachdem wir im Jahr 2022 zuvor 11 aufeinanderfolgende Wochen an Nettoabflüssen mit einem zwischenzeitlichen Spitzenwert von 460 Mio. US-Dollar hatten“, heißt es in dem Bericht.

Ein erfolgreicher Merge würde eine Weiterentwicklung des Netzwerks und eine Stärkung des Ökosystems bedeuten – was für einen höheren Wert spricht und entsprechend höhere Preise rechtfertigt. Allerdings sollten Anleger sich auch auf die Möglichkeit einstellen, dass es ein „Buy the Rumour, sell the News“-Szenario geben wird und auch ein erfolgreicher Merge zunächst keine nachhaltigen Kurssteigerungen erzeugen dürfte. Die makroökonomische Lage ist dazu derzeit einfach noch zu schlecht.

Merge wird die Transaktionsgebühren nicht senken

Laut dem „Decentralized Finance“-Researcher Vivek Raman wird der Merge zunächst keine Auswirkungen auf die Transaktionsgebühren von Ethereum haben, die aufgrund der derzeitigen Begrenzungen des Netzwerks vor allem während der euphorischen Phase der letzten beiden Jahre teils astronomische Ausmaße angenommen haben.

Quelle: bitcoininfocharts

„Proof of Stake wird die Ether-Emission verringern, den Energieverbrauch senken, die Sicherheit erhöhen und das Ethereum-Netzwerk insgesamt ökonomisch nachhaltiger machen. Nichts davon hat jedoch etwas mit den Transaktionsgebühren zu tun. Transaktionskosten sind eine Funktion des Bedarfs an Speicherplatz in den Blöcken. Wenn zu viele Leute auf einmal Ethereum nutzen wollen, werden die Gebühren trotzdem noch steigen. Auch nach dem Merge werden die Gebühren auf der untersten Ethereum-Ebene nicht sinken.“

Laut dem Experten wird die Lösung für die ausufernden Gebühren in den Second-Layer-Lösungen für Ethereum liegen: „Wir haben Layer 2 Lösungen, sogenannte rollups wie zum Beispiel Polygon, Optimisim, Arbitrum, ZKsync oder Starkware, die die Gebühren drastisch reduzieren, während sie die Sicherheit von Ethereum erben. Das ist das Endspiel für die Nutzer. Sie werden alle diese rollups nutzen.“

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Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.