Bloomberg Intelligence-Analyst James Seyffart hat kürzlich seine Einschätzung zu den möglichen Entwicklungen hinsichtlich der Anträge für einen Spot Bitcoin ETF vor der bevorstehenden Entscheidungsfrist der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC dargelegt. Seyffarts Analyse schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung eines solchen ETFs durch die SEC bis Ende Januar 2024 auf beachtliche 90%.
Wendet sich jetzt das Blatt für Bitcoin?
Seyffart vermutet, dass die SEC möglicherweise kurzfristige Verzögerungen bei der Bearbeitung der drei auslaufenden Anträge für neue Bitcoin ETFs anordnen könnte. Solche Verzögerungen sind nicht unüblich, insbesondere wenn die Behörde mehr Zeit für die Prüfung benötigt. Dennoch scheint sich das Blatt zu wenden, bedingt durch das steigende institutionelle Interesse an Bitcoin und den zunehmenden Druck von Richtern und Gesetzgebern auf die SEC, stichhaltige Gründe für die Ablehnung solcher Anträge vorzulegen.
Ein bedeutender Wendepunkt war die kürzliche Gerichtsentscheidung zugunsten von Grayscale Investments, die die SEC wegen der unbegründeten Ablehnung der Umwandlung ihres GBTC in einen Spot ETF verklagt hatte. Das Berufungsgericht in Washington D.C. stufte die Ablehnung der SEC als ungültig ein und forderte eine erneute Überprüfung.
Bitcoin-ETF-Zulassung komplizierter als normalerweise
Die Bearbeitung eines ETF-Antrags ist ein komplexes Verfahren, wie Ryan Rasmussen von Bitwise Asset Management erläutert. Die meisten ETFs werden nach dem Investment Company Act von 1940 registriert und automatisch nach 75 Tagen genehmigt, sofern die SEC nicht eingreift. Bitcoin ETFs hingegen fallen unter den Securities Act von 1933, der eine ausdrückliche Genehmigung der SEC verlangt und bis zu 240 Tage in Anspruch nehmen kann.
In der Praxis müssen die Antragsteller Details zum vorgeschlagenen Fonds an die SEC übermitteln, gefolgt von einem „Formular 19b-4“, das von der Börse eingereicht wird, an der der ETF gehandelt werden soll. Die SEC hat dann 240 Tage Zeit, um den Antrag zu genehmigen oder abzulehnen.
Obwohl die SEC historisch fast die gesamte Frist von 240 Tagen zur Überprüfung von Anträgen für Bitcoin Spot ETFs ausgeschöpft hat, könnten sich die regulatorischen Winde diesmal zugunsten der Kryptoindustrie drehen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen und des wachsenden institutionellen Interesses könnte der erste Spot Bitcoin ETF in der Geschichte der USA bald Realität werden, ein Meilenstein, der die Landschaft für digitale Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten nachhaltig verändern könnte.
Die bevorstehende Entscheidung der SEC wird mit Spannung erwartet und könnte einen bedeutenden Einfluss auf den Kryptomarkt sowie die breitere Finanzwelt haben. Anleger und Enthusiasten halten gespannt Ausschau nach weiteren Entwicklungen in diesem dynamischen und sich ständig wandelnden Sektor.
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