Krypto-Report: Bitcoin Kampf ums Alltimehigh| Steigende Zinsen setzten Märkte unter Druck| Memecoin-Rotation und neuer Web3 Gaming Titel im Portfolio

a bitcoin sitting on top of a computer chip

In dieser Ausgabe des Krypto-Reports beleuchte ich im Detail die derzeitige Marktphase des Ausbruchs über das letzte Bitcoin-Allzeithoch, in der wir uns seit einigen Wochen befinden. Desweiteren spreche ich über die aktuelle Lage an den übergeordneten Finanzmärkten und zeige einige spannende neue Positionen.

Blick auf die Charts

Bitcoin

Bitcoin hat mit dem März-Abschluss sein höchstes Monthly-Close in seiner Geschichte gezeichnet, allerdings ist der Ausbruch über das letzte Alltimehigh ein weiteres Mal gescheitert. Derzeit bewegt der Kurs sich in einer Spanne zwischen dem alten Allzeithoch und der Marke von 65.000$. Diese konnte jedoch als charttechnischer Support etabliert werden.

Langfristige Halter fangen mit dem Verkaufen an

Laut On-Chain-Daten von Glassnode sind die realisierten Gewinne bei Bitcoin auf einen neuen Höchststand geklettert. Diese beziehen sich auf Coins, die On-Chain von zwei verschiedenen Investoren-Gruppen bewegt werden: kurzfristige Halter (STHs) und langfristige Halter (LTHs). STHs sind Entitäten, die Coins für weniger als 155 Tage halten, und spiegeln das spekulativere Ende des Bitcoin-Investorenspektrums wider. LTHs hingegen sind langfristiger orientierte Investoren. Laut Glassnode sind seit dem Erreichen des Allzeithochs 40% aller Gewinnmitnahmen von LTHs ausgeführt worden.

Diese Dynamik ist nichts ungewöhnliches und konnte in den vergangenen Bullenmärkten ebenfalls beobachtet werden. Alte Bestände von massiv im Gewinn stehenden Investoren werden an neue Marktteilnehmer abgegeben und setzen den durchschnittlich bezahlten Bitcoin-Preis damit auf ein höheres Level. Dadurch werden die erreichten neuen Höchststände mit der Zeit etabliert.

Dass die Distribution der etablierten an neue Marktteilnehmer im vollen Gange ist, zeigt auch eine weitere von Glassnode geteilte Metrik: Knapp 10% des gesamten Bitcoin-Supply wurden mittlerweile zu Preisen von über 60.000$ gehandelt.

Signalisiert die LTH-Metrik einen Zeitraum für das Market-Top?

Die zunehmende Sell-Pressure von alteingesessenen Investoren könnte zudem einen Orientierungspunkt liefern, wann das Top in diesem Bullrun erreicht sein könnte. Dies zeigt eine Analyse von CryptoVizArt, die die „Net Position Change“-Metrik nutzt, um die Verkaufsaktivitäten der LTHs zu verfolgen. Jüngst war wie beschrieben ein deutlicher negativer Trend in dieser Metrik zu beobachten, was bedeutet, dass mehr Bitcoins die Wallets der LTHs verlassen als hinzukommen. Historisch gesehen wurde eine solche Tendenz auch in den letzten beiden Bullenmärkten beobachtet, wobei die Märkte jeweils etwa 4 bis 5 Monate nach Erreichen solcher „roten“ Niveaus ihren Höhepunkt erreichten.

https://twitter.com/CryptoVizArt/status/1774488181896810731

Ein wichtiger neuer Faktor im aktuellen Bullenlauf ist jedoch auch die Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs, wie z.B. der Grayscale Bitcoin Trust, der in einen ETF umgewandelt wurde. Die Verkäufe aus diesem Fonds werden ebenfalls unter den LTH-Nettopositionsänderungen erfasst. Die GBTC-Verkäufe machen etwa 20% der aktuellen LTH-Verteilung aus, mit monatlichen Abflüssen von rund 90.000 bis 100.000 BTC. Bei diesen Abverkäufen hat es sich jedoch zu großen Teilen auch um Insolvenzabwicklungen gehandelt, welche gezwungene Verkäufe dargestellt haben.

Bitcoin Parabola ja oder nein?

Analyst CryptoCon hat sich in einem Beitrag auf X dazu geäußert, dass die Tiefe der aktuellen Korrektur stark davon abhängt, ob Bitcoin „parabolisch“ ist oder nicht. Wenn ein Vermögenswert „parabolische“ Preise verzeichnet, bedeutet dies, dass der Wert schnell gestiegen ist, was auf einem bestimmten Niveau als nicht mehr nachhaltig angesehen wird.

Falls dies zutrifft, kühlen die Preise später ab, allerdings nachdem wichtige Widerstandsniveaus und sogar Allzeithochs gebrochen wurden. Wenn das der Fall ist, könnte die aktuelle Abkühlung auf die Bildung eines potenziellen „ersten Zyklushochs“ beim Allzeithoch im März 2024 von 73.800$ hindeuten.

https://twitter.com/CryptoCon_/status/1775169680887484444

Diese Formation wäre ähnlich wie die von April 2013 und 2021. Falls das jüngste Preiswachstum vom Markt nicht parabolisch gehalten wird, könnte sich eine umfassendere Korrektur aufbauen. In diesem Fall würde der Bitcoin-Preis wahrscheinlich weiter fallen und etablierte Unterstützungsniveaus erneut testen.

Der Analyst prognostiziert eine mögliche Korrektur bis auf das Unterstützungsniveau von 53.600 US-Dollar in den kommenden Wochen. Diese Rückführung würde laut CryptoCon die Bildung einer „glatteren Kurve wie 2016 – 2017“ ermöglichen.

Ein plausibles Szenario, auch da wir in diesem Zyklus zum ersten Mal das Alltimehigh vor dem Halving gebrochen haben und das Halving als Narrativ bald „abgeschlossen“ sein wird. Damit gibt es weniger, auf das der Markt „hinfiebern“ kann und das positive Momentum könnte abflachen. Nach den vergangenen Halvings hat der Markt ebenfalls jeweils eine längere Seitwärtsphase erlebt, bevor es in die finale Phase des Bullruns gegangen ist. Ein dynamischer Faktor bleibt jedoch der neue ETF-Markt, der den Preis unabhängig davon kontinuierlich weiter nach oben treiben könnte, sollte die Nachfrage hoch bleiben. Bisher sieht es danach aus.

Aktienmärkte

Der S&P 500 ist im Donnerstagshandel das erste Mal seit dem Beginn der enormen Rally im Oktober 2023 deutlich um über 2% gefallen. Damit hat er seinen mehrmonatigen Aufwärtstrend nach unten durchbrochen und auch seinen 21-Tage-Trend eingebüßt – ein deutliches Zeichen für ein Abflachen des positiven Momentums.

Der Grund dürfte in der Veränderung der Lage im makroökonomischen Bild liegen: Die Zinsen an den Anleihemärkten befinden sich bereits seit Jahresende wieder in einem anhaltenden Aufwärtstrend, seit sie von ihren Hochs im Oktober 2023 deutlich zurückgekommen waren, nachdem die US-Regierung ihre Schuldenaufnahme an das kurze Ende der Zinskurve verlagert hat.

An den Märkten wird nun die neue Realität eingepreist, die auch von den Verantwortlichen der Federal Reserve in den letzten Tagen kommuniziert worden ist: Für 2024 könnten deutlich weniger Zinssenkungen im Raum stehen, als bisher vom Markt erwartet. Mehr dazu im Kapitel zum Makro-Bild. Heute wird jedoch noch der neuste Job-Report aus den USA wichtig, der am Nachmittag veröffentlicht wird. Eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit wäre paradoxerweise bullisch für die Märkte, da dies eine Schwächung der Wirtschaft, perspektivisch einen Rückgang der Inflation und damit Spielraum für die Fed für Zinssenkungen liefern würde. Der Markt rechnet jedoch laut bisherigen Prognosen nicht mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Laut Investing.com wird vom Markt eine gleichbleibende Arbeitslosigkeit von 3,9% für März erwartet.

Blick auf das Makro-Bild

Bitcoin ETF Märkte

In dieser Woche haben sich die Bitcoin-ETF-Märkte eher durchwachsen gezeigt. Grayscale hat zu Beginn der Woche einmal mehr extreme Abflüsse von über 300 Millionen Dollar verzeichnet, im Laufe der Woche hat sich das jedoch deutlich abgeschwächt auf jeweils etwa 80 Millionen Dollar pro Tag. Neben Grayscale hat zum ersten Mal auch der ETF von ARK Invest unter der Führung von Cathie Wood am Montag Abflüsse von 87 Millionen Dollar verzeichnet.

https://farside.co.uk/?p=1321

Abseits des Montags mit Netto-Abflüssen war diese Woche insgesamt bisher jedoch wieder eine Woche mit Netto-Zuflüssen von mehr als 200 Millionen Dollar. BlackRock bleibt dabei das Schwergewicht mit Zuflüssen im meistens dreistelligen Millionen Bereich pro Tag. Die Nachfrage seitens der Wallstreet bleibt insgesamt also ungebrochen.

Doch keine Rezession, sondern ein klassischer Business-Cycle?

An den Aktienmärkten sieht es bisher weiter nach einer Einpreisung des klassischen Business-Cycles aus und nicht so, dass dies das letzte Aufbäumen vor einer großen Rezession ist. Das zeigen zumindest Daten aus einer neuen Analyse von Carson Group. Die Anzahl der S&P 500 Aktien, die neue 52-Wochen-Hochs erreicht haben, ist auf auf 118 angestiegen, den höchsten Stand seit drei Jahren. Dies deutet auf eine verbesserte Marktbreite hin. Ein höherer Anteil der Indexmitglieder befindet sich zudem in langfristigen Aufwärtstrends, mit über 83% der Aktien oberhalb ihres 200-Tage-Durchschnitts.

Obwohl eine breitere Palette von Aktien zum Indexanstieg beigetragen hat, spielen die großen Technologieunternehmen weiterhin eine bedeutende Rolle, obwohl ihr Einfluss seit 2023 nachgelassen hat. Die „Magnificent Seven“, die sieben große Technologieaktien, waren für 37% des Gewinns des S&P 500 im ersten Quartal verantwortlich. Apple und Tesla haben seit Jahresbeginn jedoch zweistellige Verluste verzeichnet, während Alphabet hinter dem S&P 500 performanceseitig zurückgeblieben ist. Im März haben diese Unternehmen zusammen mit Amazon und Meta im Vergleich zum S&P 500 underperformed. In einem klassischen Business-Cycle macht das durchaus Sinn, da Tech-Werte die Vorreiter eines Bullruns sind und der Rest des Marktes erst im weiteren Verlauf nachzieht.

Genau danach sieht es derzeit auch aus: Zyklische Sektoren wie Industrie, Finanzen und Energie haben die Verlangsamung im Technologiesektor mittlerweile kompensiert. Diese Sektoren, zusammen mit Informationstechnologie und Kommunikationsdiensten, haben den S&P 500 im ersten Quartal übertroffen. Es gab eine Marktrotation von hochfliegenden Technologieaktien zu zyklischen Sektoren, was als allgemein gesund für einen Bullenmarkt angesehen wird. Industrie-, Finanz- und Materialsektoren, typischerweise als Zykliker klassifiziert, haben 2024 neue Höchststände erreicht, ebenso wie Gesundheits- und Informationstechnologieaktien.

Es bleiben weiterhin große Gefahren durch die geldpolitischen Komplikationen, da die hohen Zinsen den Bankensektor, den US-Konsumenten und die Refinanzierungsfähigkeit der US-Regierung bedrohen. Doch die Wirtschaft scheint die hohen Zinsen allgemein recht gut verkraftet zu haben. Dem Druck auf die angesprochenen Problemherde wird die Fed mit entsprechenden geldpolitischen Maßnahmen begegnen.

Laut Goldman Sachs ist der Gesamtmarkt nun jedoch überbewertet

Laut einer neuen Markt-Analyse der US-Bank Goldman Sachs ist der Gesamtmarkt nun genauso überbewertet wie die großen Tech-Werte. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des gleichgewichteten S&P 500 Index ist auf das 17-fache der zukünftigen Gewinne gestiegen, was etwa 13% über dem von Goldman geschätzten „fairen Wert“ liegt.

Historische Daten deuten darauf hin, dass die Bewertungen noch Spielraum für eine Ausweitung haben, wobei es typischerweise vier Monate dauert, nachdem die 10%-Überbewertungsschwelle überschritten wurde, bis die Bewertung des Index ihren Höhepunkt erreicht. Hohe Bewertungen sind laut Goldman Sachs normalerweise nicht der Auslöser für einen Ausverkauf. Überbewertungen halten durchschnittlich zehn Monate an. Eine Verbesserung der Gewinne kann die Überbewertung oft abmildern, aber in Fällen, in denen es zu einem Ausverkauf kam, war ein Rückgang des Wirtschaftswachstums der offensichtlichste Katalysator.

Dazu eine Anmerkung von mir: Ich persönlich bin kein Freund des klassischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses, da es meiner Meinung nach keine adäquate Metrik mehr darstellt. Durch die kontinuierliche Geldmengenausweitung der letzten Jahre wurde letzten Endes einfach der Messwert, der den Wert von Aktien darstellt, immer weiter verzerrt und das ist in meinen Augen der Hauptgrund dafür, dass das KGV bei vielen Aktien extrem hoch ist – der Kurs spiegelt nicht mehr wirklich den wirtschaftlichen Wert wider.

Zinsen an den Anleihemärkten steigen weiter – der einzige relevante Faktor für eine Korrektur

Wie im Chart-Kapitel bereits besprochen, sind die Zinsen an den Anleihemärkten zu Beginn dieser Woche wieder deutlich angezogen und setzen ihren Aufwärtstrend seit Jahresanfang fort. Das ist die einzige echte Bedrohung bzw. ein möglicher Korrektur-Auslöser für die Märkte, die Aktien und Anleihe-Zinsen invers korrelieren.

Wie im Report von letzter Woche im Detail beschrieben, waren gestiegene Zinsen in den vergangenen Jahrzehnten oft der Grund für eine Korrektur an den Märkten.

Steigende Renditen können sich negativ auf Aktien auswirken — teilweise, weil sie die Kreditkosten für Unternehmen erhöhen, aber hauptsächlich, weil sie den gegenwärtigen Wert zukünftiger Gewinne und Cashflows untergraben, die die Grundlage für die Bewertung von Aktien sind. Auch die Geschwindigkeit des Anstiegs kann wichtig sein. Eine schnelle Bewegung der Zinssätze kann Wellen durch andere Märkte senden, da sie Investoren und Händler dazu zwingt, andere Positionen zu liquidieren, um Margin Calls zu erfüllen oder ihre Portfolios neu zu balancieren.

An den Anleihemärkten wird derzeit eingepreist, dass die Fed doch weniger Zinssenkungen in diesem Jahr vornehmen wird als erhofft, da die Inflation hartnäckig bleibt. Erst für die Juni-Sitzung sieht mehr als die Hälfte des Marktes eine erste Senkung um 0,25% als realistisch an.

Deswegen ist eine Fortsetzung der Korrektur nicht unwahrscheinlich. Doch selbst wenn die Fed die Zinsen oben hält, wird sie früher oder später doch wieder geldpolitische Lockerung betreiben müssen – über neue, kreative Wege wie beispielsweise eine Gesetzesänderung, die es Geschäftsbanken erlaubt, mehr Staatsanleihen zu halten und sie damit als unlimitierte Finanzierungsquelle für die US-Regierung und damit indirekt als stetigen Liquiditätsfluss für die Märkte etablieren würde. Deswegen bleibt der übergeordnete Bullcase für die Aktienmärkte und für Bitcoin bestehen, selbst wenn die Zinsen oben bleiben.

Weitere spannende News

KuCoin stabil trotz Kapital-Abflüssen: Trotz krimineller Vorwürfe und Bedenken hinsichtlich seiner finanziellen Reserven wurde die auf den Seychellen ansässige Kryptowährungsbörse KuCoin vom CEO des Kryptoanalyseunternehmens CryptoQuant, Ki Young Ju, als „in Ordnung“ eingestuft. Jus Unterstützung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Nutzer Sorgen über KuCoins Fähigkeit machen, Abhebungsanforderungen zu erfüllen, besonders angesichts jüngster Abhebungswellen von Bitcoin und Ethereum. Ju stellt fest, dass diese hauptsächlich von Privatanwendern initiierten Abhebungen nur geringe Auswirkungen auf die Gesamtreserven von KuCoin hatten. Er versichert, dass die Börse Kundengelder nicht vermische und über ausreichende Reserven verfüge, um Nutzerabhebungen zu bearbeiten. Die finanzielle Gesundheit von KuCoin scheint robust, mit einem Gesamtportfoliowert von 4,889 Milliarden US-Dollar.

Bitcoin-Abverkäufe durch US-Regierung: Die US-Behörden könnten weitere Teile ihrer umfangreichen Bitcoin-Bestände verkaufen, was den Verkaufsdruck auf den Kryptomarkt erhöhen könnte. Der On-Chain-Analyst ZachXBT hat beobachtet, dass von der Regierung kontrollierte Bitcoin, die mit Silk Road in Verbindung stehen, eine kleine Transaktion an Coinbase durchgeführt haben – eine Börse, die die Behörden zuvor für Verkäufe genutzt hatten. Kurz darauf wurden 1999 BTC an Coinbase Prime übertragen, im Wert von 139 Millionen Dollar. Die Hauptadresse der US-Regierung für ihre Silk Road-Bitcoin hält nun 29.799 BTC, im Wert von 1,96 Milliarden Dollar. Die US-Behörden hatten Ende 2021 über 50.000 BTC beschlagnahmt, die mit Silk Road in Verbindung standen, und begannen letztes Jahr mit dem Verkauf dieser Coins. Diese Verkäufe hatten bisher wenig sichtbaren Einfluss auf die Bitcoin-Preisbewegungen; tatsächlich führte der erste Verkauf von 9.861 BTC im März 2023 zu einem 25%igen Preisanstieg von BTC, bevor das DOJ offiziell den Verkauf ankündigen konnte.

Venture Capital fließt im großen Stil in den Krypto-Markt: Risikokapitalgeber zeigen neuen Enthusiasmus für die Altcoin-Saison, angeführt von dem Unternehmen Paradigm, das einen rekordverdächtigen Fonds zwischen 750 und 850 Millionen USD anstrebt, wie Bloomberg berichtet. Trotz vergangener Marktschwankungen steigt das Anlegervertrauen, erkennbar an vermehrten Fundraising-Aktivitäten, mit Paradigm an der Spitze. Zusätzlich treiben bedeutende Akteure wie a16z und neue Kooperationen die positive Stimmung im Krypto-Sektor voran.

Bullen VS Bären

Der erneut gescheiterte Ausbruchsversuch von Bitcoin über das Alltimehigh hat den Markt ein wenig von seiner euphorischen Stimmung runtergebracht. Der Fear and Greed Index ist zuletzt auf den niedrigsten Stand seit Anfang Februar gesunken, hat sich danach jedoch wieder erholt.

Hinzu kommt, dass sich derzeit auch die Stimmung an den Aktienmärkten ein wenig abkühlt und die steigenden Zinsen für Druck sorgen. Das derzeitige Marktumfeld lässt ein Szenario wahrscheinlicher werden, in dem wir uns um das Halving, wie in den vergangenen Bullenmärkten, in einer längeren Konsolidierung bewegen, bevor sich der Bullenmarkt mit Macht fortsetzt. Die weiteren geldpolitischen Ereignisse werden hier auch ein großer Faktor bleiben. Die derzeitige Zinssituation wir meiner Meinung nach nicht ewig so bleiben können, vor allem, wenn die US-Regierung in die nächste Runde ihrer Refinanzierung der Schulden geht und neue Anleihe-Auktionen nicht genügend Abnehmer finden werden.

Learning/Empfehlungen

Bitcoin Max Pain Szenario – Up Only?

In einem umfassenden Tweet hat der Marktanalyst Luke Broyles seinen Take für die langfristige Entwicklung zu Bitcoin gegeben und ist der Auffassung, dass es nur eine Richtung für die Wertentwicklung geben kann: nach oben. In seiner Analyse fasst er die Beziehung zwischen staatlicher Verschuldung und wirtschaftlichen Krisen zusammen und diskutiert die potenzielle Rolle von Bitcoin in zukünftigen Wirtschaftsszenarien.

https://twitter.com/luke_broyles/status/1775557112376316205?t=BGim-uhF5CBdyBfbgH79KA&s=33

Hier sind die Kernpunkte:

In den letzten 225 Jahren erlebten 98% der Nationen oder politischen Staaten, deren Staatsverschuldung 130% ihres BIP überschritt, innerhalb von 15 Jahren Hyperinflation, Staatsbankrott oder Krieg.

Basierend auf historischen Mustern erwartet Broyles, dass die USA in den 2030er Jahren oder früher mit einem großen Krieg, Staatsbankrott oder einer hyperinflationären Krise konfrontiert sein könnten.

Er verweist auf verschiedene historische Beispiele, darunter Deutschland, die Niederlande, das spanische Reich, China, Ägypten, Persien, Großbritannien, Frankreich, Japan und Indien, die wirtschaftliche Umwälzungen erlebten, trotz ihrer damaligen wirtschaftlichen Stärke.

Er ist der Ansicht, dass die Hinzufügung von Bitcoin zu den Bilanzen eine mögliche Lösung für die Verschuldungsprobleme von Nationen sein könnte, ähnlich wie Unternehmen ihre Bilanzen durch den Kauf von Bitcoin verbessern.

Er argumentiert, dass die einzige Möglichkeit für Unternehmen und Regierungen, sich zu retten, darin besteht, die Prämie staatlicher Währungen so schnell wie möglich durch eine Umwandlung in Bitcoin zu zerstören.

Bitcoin sieht er als potenzielle zukünftige Rückendeckung für staatliche Währungen, wobei seine Rolle von einer spekulativen Investition zu einem grundlegenden wirtschaftlichen Anker übergeht.

Er skizziert ein Zukunftsszenario, in der die einzige Antwort auf die wachsende Zahlungsunfähigkeit darin besteht, die Lücke mit einer immer schnelleren Geldproduktion zu füllen, was wiederum den Preis von Bitcoin in die Höhe treibt.

Den Blick auf das große Ganze im unmittelbaren Marktgeschehen nicht verlieren

Auch wenn sich derzeit eine längere Korrektur anbahnen könnte, die mental vor allem für Investoren eine Herausforderung sein kann, die nicht bereits seit mehreren Zyklen dabei sind: Es ist wichtig, das übergeordnete Bild nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu hat Raoul Pal einen schönen Tweet abgesetzt, in dem er auf die extreme Adaptionrate und den Zukunftsausblick des Krypto-Sektors aufmerksam macht.

https://twitter.com/RaoulGMI/status/1775141560713183404

Ausgehend von dieser Adaptionskurve werden bis nächstes Jahr ungefähr eine Milliarde Menschen Krypto auf die ein oder andere Art und Weise nutzen. Das stellt eine weitere Vervielfältigung im Vergleich zum vergangenen Zyklus dar und liefert entsprechend auch noch einen gewaltigen Spielraum für die Wertentwicklung der einzelnen Blockchain-Ökosysteme.

Einzelwerte/Portfolio-Entwicklung

Staking

Diese Woche habe ich eine Analyse zum Thema Staking verfasst und zeige dort, welche meiner Positionen ich aktiv zum Staking nutze. Desweiteren erläutere ich, was es generell mit dem Thema Staking auf sich hat. Hier kommt ihr direkt zur Analyse.

Memecoin Rotation

Ich bin zwei weitere Memecoin-Positionen auf dem Solana-Ökosystem eingegangen und habe dazu einige kleinere Solana-Projekte über Bord geworfen, die sich nicht so stark entwickelt hatten. Diese waren aufgrund einer extrem geringen Positionsgröße nicht in meinem Portfolio aufgeführt.

Ich habe kleine Positionen in die beiden Memecoins „Doland Tremp“ und Jeo Boden“ aufgebaut – aus dem einfachen Grund, weil die Memecoin-Mania sich gnadenlos fortsetzt und derzeit generell eine interessante Dynamik am Markt beobachtbar ist, dass die gängige Kapitalrotation scheinbar „übersprungen“ wird und Kapital aus Bitcoin und den ganz großen Netzwerk-Coins direkt in ultra spekulative Low-Cap-Positionen – größtenteils Memecoins – gesteckt wird.

Das dürfte daran liegen, dass der krypto-interne Markt immer noch größtenteils von den alteingesessenen Krypto-Veteranen besiedelt ist, während der Mainstream nur allmählich wieder zur Party dazustößt. Die erfahrenen Marktteilnehmer zapfen die Wallstreet derzeit als Liquiditätsquelle an, veräußern Bitcoin-Bestände mit hohen Gewinnen und betreiben untereinander Pump and Dump Kriege, bei denen einige wenige Gewinner mit extremen Summen hervorgehen. Alles in allem eine beliebte Beschäftigung im Sektor, die man auch in vergangenen Bullruns beobachten konnte.

Ich bin der Ansicht, dass der Memecoin-Sektor, obwohl er bereits so stark gelaufen ist, noch eine ganze Menge Spielraum hat, sollte sich dieser allgemeine Bullrun noch länger fortsetzen. Wenn der Mainstream ernsthaft zurück in den Sektor kommt und die Dynamiken sieht, die vor allem in diesem Krypto-Subsektor vonstattengehen, dann wird sich daraus wahrscheinlich eine noch viel stärkere Preisspirale entwickeln, wenn neue Leute am Casinotisch Platz nehmen. Man muss den allgemeinen Marktdynamiken Respekt zollen – wenn die Leute mit Memecoins zocken wollen, dann muss man mitspielen, wenn man von der allgemeinen Dynamik profitieren möchte.

Die beiden ausgewählten Memecoins finde ich besonders interessant, da sie zum einen auf der Solana-Blockchain stattfinden und vom allgemeinen Hype um das Ökosystem profitieren können. Zum anderen repräsentieren sie die beiden Haupt-Protagonisten im US-Wahlkampf, der dieses Jahr stattfindet und später im Jahr in seine heiße Phase übergehen wird. Das könnte den Hype um diese beiden Token noch zusätzlich befeuern, da eine Menge Emotionen mit in dieses Thema hineinspielen. Und ich finde diese beiden Memes auch schlicht und einfach sehr witzig, deswegen konnte ich nicht widerstehen.

Snapshots:

https://www.coingecko.com/de/munze/doland-tremp

https://www.coingecko.com/de/munze/jeo-boden

Hinweis: Ich denke es ist jedem klar, hier trotzdem nochmal der eindringliche Hinweis: Das ist keine Investment-Empfehlung. Ihr seid selbst für eure Investmententscheidungen verantwortlich. Memecoins sind keine Investments – das ist reine Spekulation bzw. zocken im Krypto-Casino.

Neuer Web3 Gaming Titel – Wilder World

Wilder World (Tickersymbol: WILD) ist ein weiteres Web3 Game in der Entwicklung mit extremen Ambitionen. Eigentlich möchte ich mich in dieser Marktphase eher auf Projekte mit einer sehr kleinen Marktkapitalisierung konzentrieren, um maximales Aufwärtspotenzial in einer kommenden Altcoin-Season zu bekommen – und Wilder World gehört mit einer Marktkapitalisierung von 260 Millionen Dollar eher nicht mehr in diese Kategorie. Doch das Projekt hat zuletzt meine Aufmerksamkeit noch einmal erregt, da das Game jetzt angekündigt hat, in den Epicgames Store integriert zu werden, eine der größten Spieleplattformen überhaupt.

Viele Influencer reden wieder über den Titel, das Web3 Gaming Narrativ bleibt vielversprechend und die allgemeinen Marktbedingungen bleiben vorteilhaft. Allein der Hype aus diesen Faktoren heraus kann hier für eine starke Performance sorgen, sollte das Game jedoch tatsächlich halbwegs erfolgreich sein und annähernd das liefern, was es verspricht, könnte hier eine extreme Performance aufwarten. Generell glaube ich, dass der Web3 Gaming Sektor noch ein riesiges Potenzial hat. Entweder eine allgemeine Altcoin-Season und/oder ein Web3 Gaming Titel, der es in den Mainstream schafft, könnte hier den Stein des Anstoßes liefern, der die Rally richtig ins Rollen bringt.

Wie immer habe ich nur einen sehr geringen Teil meines Gesamtkapitals in diese spekulative Position gesteckt.

Snapshot: https://www.coingecko.com/de/munze/wilder-world

https://twitter.com/SuperVerseDAO/status/1775955809219826108

Die größten Gewinner der letzten Woche:

Unter den Gewinnern sieht man mit Credefi und Pendle noch die Nachwehen des wieder ausgebrochenen Hypes um den Subsektor Real World Assets. Größtenteils gehört die Bühne am Markt jedoch wieder den Memecoins – vor allem auf Solana ist die Aktivität mit Macht zurückgekehrt, nachdem die Dynamik sich teilweise auf die BASE Chain ausgeweitet hatte. Erfreulich entwickelt sich auch das Memecoin-Projekt PUFF, auf das ich in einem der letzten Reports genauer eingegangen bin.

Die größten Verlierer der letzten Woche:

Die Verliererseite ist in dieser Woche deutlich umfangreicher, da die volatile Bewegung bei Bitcoin auch dem Altcoin-Sektor einiges an Tribut abverlangt hat. Vor allem Gaming Coins leiden weiter unter Abverkäufen, aber auch Celestia schwächelt derzeit, nachdem das erste Quartal 2024 so stark für das Projekt war. Der Airdrop-Hype um das Netzwerk ist mittlerweile ein wenig abgeflacht. Langfristig bleiben die Chancen für das Projekt aus meiner Sicht jedoch groß genug. Sobald die allgemeine Marktdynamik sich wieder in bullisches Territorium bewegt, dürfte auch in Infrastruktur-Projekte wieder mehr Bewegung hineinkommen.

Wenn ihr eine Übersicht über mein gesamtes Portfolio einsehen möchtet, sowie meine generelle Strategie für Altcoins, dann klickt auf den folgenden Link, über den ihr auf den Satelliten-Artikel zu meinem Portfolio gelangt, den ich regelmäßig mit neuen Positionen und Strategien aktualisiere, die ich auch hier im Report nenne. !Brandaktuelle News zu einzelnen Positionen teile ich zudem sofort im Patreon-Discord-Chat!

->Hier findet ihr mein gesamtes Portfolio, inklusive Gewichtung und Strategie, im Überblick<-

-> Die Snapshots zu den einzelnen Projekten findet ihr in dieser Watchlist-Ansicht<-

!Dieses Kapitel stellt keine Investment-Empfehlung, sondern nur meine persönliche Meinung dar – beachtet den Disclaimer!DYOR!

Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.

Disclaimer* – siehe unten

*Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

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