Investieren ist ein Handwerk, bei dem es um Langfristigkeit geht. Man steckt Kapital in ein Unternehmen oder anderen Vermögenswert, in der Erwartung, dass das Investment in der Zukunft eine Rendite einbringt. Bei Bitcoin gilt dieses Prinzip ganz besonders, den Bitcoin ist eine optimierte Form von Geld. Geld als Werkzeug sollte in der Lage sein, aufgewendete Energie bzw. Zeit zu speichern, damit man sie zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft möglichst ohne Substanzverlust (oder besser gesagt: Kaufkraftverlust) wieder freisetzen kann. Das ermöglicht langfristiges Planen und Wirtschaften. Ohne ein Geld mit dieser Funktionsweise wären wir nicht da, wo wir in der heutigen Welt technologisch angekommen sind.
Beispiele für kurzfristiges und langfristiges Denken
Abstrakte Konzepte lassen sich am besten mit anschaulichen Beispielen verinnerlichen. Deswegen möchte ich die Ergebnisse kurzfristigen und langfristigen Denkens mit zwei praktischen Beispielen zeigen. Da es auf meinem Kanal um Bitcoin geht und ich die Vorteile langfristigen Denkens speziell im Bereich Bitcoin erklären möchte, nehme ich für dieses Beispiel natürlich Bitcoin-Dollar-Cost-Averaging.
Für kurzfristiges Denken nehme ich eine allgemein verbreitete Sucht, die man gut in messbaren Zahlen als Vergleich hernehmen kann: Rauchen. Im Detail nehme ich das Beispiel eines starken Rauchers, der eine Packung Zigaretten pro Tag konsumiert. Kein ungewöhnliches Szenario. Die Kosten für eine Packung werden die Basis für die Berechnung sein.
Ein Blick auf die kurzfristige Wirkung
Kurzfristig hat es nicht wirklich einen Effekt, wenn man einen entsprechenden Betrag in Bitcoin investiert. Vielleicht verspürt man am Anfang etwas Euphorie, doch das dürfte bei einem langfristigen und automatisiert ablaufenden Sparplan schnell verfliegen. Es geht um Geduld und einen langfristigen Zeithorizont. Die Belohnung und der spürbare Effekt treffen im Zweifel erst viele Jahre später ein.
Rauchen hingegen dient gut als Beispiel für kurzfristiges Denken, denn es ist ein Genussmittel, welches durch den Konsum sofort Effekte erzeugt: Die Freisetzung von Dopamin und die Befriedigung der Sucht des Körpers nach Nikotin. Aus der Perspektive der Raucher sind die Vorteile klar: es entspannt; man bekommt zusätzliche Pausen während der Arbeit; Rauchen hat einen hohen Geselligkeitsfaktor; usw.
Ein Blick auf die langfristige Wirkung
Um den langfristigen Effekt beider Beispiele aufzuzeigen, habe ich zunächst eine Zeitspanne festgelegt: Vom 01.01.2018 bis heute (25.08.2023) – das entspricht einer Zeitspanne von etwa 5 Jahren und 9 Monaten oder 2063 Tagen.
Warum ausgerechnet dieser Startpunkt? Es handelt sich dabei (ungefähr) um den Peak des vorletzten Bullruns. Also eine Zeit des Hypes, während derer viele Neulinge in den Markt gekommen sind. Es ist also ein durchaus realistischer Einstiegspunkt und gleichzeitig ist die Zeitspanne lange genug, um langfristige Auswirkungen erkennbar werden zu lassen. Nun zur Auswertung:
Szenario 1: Wir gehen davon aus, dass ein starker Raucher jeden Tag eine Packung Zigaretten konsumiert. Gehen wir dabei von einem Preis von 10 Euro pro Packung aus. Bei einem konsequenten Raucherverhalten würde das in diesem Zeitraum 2063 Packungen entsprechen – und damit einer ausgegebenen Summe von 20.630 Euro für Zigarettenpackungen. Ein stattlicher Betrag, der für einige Leute ein Jahresnettoeinkommen oder bspw. einen Neuwagen darstellen würde. Monatlich gesehen würde dieses Konsumentenverhalten einem Betrag von 300 Euro entsprechen. Genug Geld, um die Kosten für Verpflegung für eine Person zu decken, oder sämtliche Nebenkosten bei den meisten Mietverhältnissen.
Zusätzlich zu der aufgebrachten Summe wären da die erheblichen gesundheitlichen Folgen. Dieser Faktor ist deutlich schwammiger als der finanzielle Faktor, da die Auswirkungen auf jeden Menschen individuell anders sind. Doch Rauchen ist eine der Hauptursachen für Lungenkrebs und weitere Folgeerkrankungen. Bereits nach fünf Jahren starken Rauchens können die ersten Anzeichen auftreten, wie anhaltender Husten, Atembeschwerden und häufige Atemwegsinfektionen.
Raucher altern vorzeitig, Mund- und Rachenraum werden massiv beeinträchtigt – unter anderem die Geschmacksnerven leiden – und hinzukommt, dass neben der Gefahr durch Lungenkrebs auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, sowie Magenkrebs deutlich steigt.
Wenn man sich die langfristige Bilanz dieser Form des kurzfristigen Denkens so anschaut, dann ist das Risk/Return-Verhältnis bei dieser Strategie absolut unterirdisch. Ein wenig kurzfristige Freude mit jeder Zigarette wird eingetauscht gegen diese massiven Beeinträchtigungen der Lebensqualität.
Szenario 2: Kommen wir nun zu den Ergebnissen des langfristigen Denkens – Bitcoin-Dollar-Cost-Averaging. Bei diesem Szenario ist der Grundgedanke, dass jeden Tag ein Betrag von 10 Euro in Bitcoin investiert wird, statt sich davon eine Packung Zigaretten zu kaufen.
Die Berechnung dieses Ergebnisses ist natürlich wesentlich komplexer, deswegen habe ich dafür den Bitcoin-DCA-Rechner von cryptodca.io zur Hilfe genommen. Ich habe die Daten exakt wie im Beispiel skizziert eingegeben und dabei ist folgendes, beachtliches Ergebnis herausgekommen:
Mit dieser Strategie wäre man also nicht mit einem Minus von knapp 21.000 Euro, sondern mit einem Portfolio-Wert von knapp 50.000 Euro herausgekommen. Auf den ersten Blick bereits ein deutlich positiveres Ergebnis. Um das Bild zu vervollständigen, muss man jedoch noch ein paar Anmerkungen machen:
Diese Beispiel-Strategie ist im Peak des vorletzten Bullruns gestartet. Heißt, die ersten Käufe haben zu einem ungünstigen Zeitpunkt stattgefunden. Dennoch hat die langfristige Auswirkung von DCA diesen Umstand bereits mehr als ausgeglichen. Wie zu sehen, war das Portfolio im Peak des letzten Bullruns bereits deutlich mehr wert: zu einem bestimmten Zeitpunkt hat es sogar die Marke von 100.000 Euro geknackt.
Angesichts dessen, dass wir uns derzeit weit entfernt von einem Bullenmarkt-Peak befinden, die langfristige Perspektive von Bitcoin jedoch weiterhin sehr chancenreich ist und der nächste langfristige Aufwärtstrend bereits eingeleitet wurde, kann das Portfolio also nicht nur unmittelbar ein positives Ergebnis vorweisen, sondern liefert zudem noch extremes weiteres Aufwärtspotenzial.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich, dass die negativen gesundheitlichen Effekte nicht auftreten. Im Bestfall liefert eine langfristige Strategie in Bitcoin nicht nur finanzielles Potenzial, sondern eröffnet auch neue Perspektiven auf anderen Ebenen und stärkt das langfristige Denken ganz allgemein. Wenn man tief in die Bitcoin-Materie abtaucht, dann kommt man nicht nur mit dem Thema Geld und Finanzen in Berührung, sondern muss sich zwangsläufig mit diversen anderen Bereichen befassen: Kryptographie, Spieltheorie, Energie, komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge – und damit einhergehend auch komplexe politische und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Ein Investment in Bitcoin bietet also weit mehr als nur finanzielle Vorteile, sondern liefert im Bestfall auch eine Erweiterung des eigenen Horizonts und öffnet die Tür zu vielen weiteren interessanten Bereichen, die Mehrwert bringen, wenn man sich mit ihnen befasst.
Anhand dieses Beispiels dürfte wohl eindeutig sein, dass langfristiges Denken zwar aufwändiger ist und initial mehr Geduld erfordert, die langfristigen Vorteile jedoch um ein Vielfaches größer sind als es bei kurzfristigem Denken der Fall ist. Und dieser Blick in die Vergangenheit der Bitcoin-Preisentwicklung und was langfristiges Denken daraus hätte hervorholen können – auch mit geringen Beträgen – funktioniert vielleicht als Ansporn dafür, sich mehr auf dieses Tugend einzulassen.
Denkt immer langfristig!
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