Ethereum ist eine Blockchain, auf der mittels intelligenter, selbst ausführender Verträge (sogenannter Smart Contracts) dezentrale Varianten von allen erdenklichen Plattformen, Angeboten und Dienstleistungen umgesetzt werden können, die wir heute im Internet kennen und nutzen. Anhand der Schlagworte „DeFi“, „NFTs“ und „Metaverse“ sieht man bereits, wo die Reise hingehen kann und dass das Ökosystem, welches auf Ethereum errichtet wird, weit über das Angebot von finanziellen Dienstleistungen hinausgehen kann. Ethereum ist jedoch weit davon entfernt perfekt zu sein, denn es gibt weiterhin Herausforderungen mit der Skalierbarkeit der Blockchain. In unserer Reihe zu den Ethereum-Konkurrenten schauen wir uns daher alternative Infrastrukturen zum Ethereum-Netzwerk an.
Avalanche
Avalanche ist eine Blockchain-Infrastruktur, welche die verschiedenen notwendigen Aufgaben zur Erhaltung und der Fortführung des Netzwerks auf drei verschiedene Blockchains aufgeteilt hat. Diese drei Blockchains werden vom übergeordneten Avalanche-Netzwerk validiert. Die drei Blockchains setzen sich wie folgt zusammen:
Exchange-Chain: Dieser Teil des Avalanche-Systems ist zum Austausch von Vermögenswerten, wie dem AVAX-Coin gedacht. Jedoch können auch andere Vermögenswerte umgesetzt werden. Auf der Exchange-Chain lassen sich beispielsweise auch NFTs oder sämtliche anderen denkbaren digitalen Vermögenswerte abbilden – gegen eine Gebühr in Form von AVAX, dem Token von Avalanche.
Contract-Chain: Dieser Teil des Avalanche-Ökosystems ist dazu da, um Smart Contracts zu schreiben und auszuführen. Das Besondere: Die Ethereum Virtual Machine (EVM) ist in der Contract-Chain implementiert, was eine einfache Migration von Projekten ermöglicht, die auf dem Ethereum-Netzwerk umgesetzt wurden, da diese so mit dem Avalanche-Netzwerk kompatibel sind. Die Ethereum Virtual Machine ist die Umgebung, in der der Code von Smart Contracts letzten Endes ausgeführt wird. Durch die in der Contract-Chain implementierte EVM lassen sich Ethereum-Projekte schnell und kostengünstig auf Avalanche übertragen.
Plattform-Chain: Auf der Plattform-Chain findet die Validierung des Avalanche-Netzwerks statt. Auf dieser Chain können von Entwicklern eigene Blockchain-Netzwerke, sogenannte Subnetzwerke, erstellt werden, die jeweils eigene Konsens-Regeln haben können. Diese Subnetzwerke werden auf der Plattform-Chain verwaltet und sind mit dem restlichen Avalanche-Netzwerk verbunden. Innerhalb der Subnetzwerke ist die Gestaltung zwar frei, jedoch müssen diese Subnetzwerke im übergeordneten Netzwerk validiert werden und sich an das Regelwerk des Avalanche-Ökosystems halten. Mit Hilfe dieser Subnetzwerke können also individuell angepasste Blockchains mit spezifischen Anwendungszielen erstellt werden, die jedoch mit dem Gesamtnetzwerk verbunden sind.
Der Avalanche-Token – AVAX
AVAX ist ein wichtiger Teil des Avalanche-Ökosystems und wird benötigt, um Subnetzwerke auf der Plattform-Chain erstellen zu können. Erzeuger von Subnetzwerken müssen mindestens 2000 AVAX halten und einfrieren (Staken). Zudem müssen Transaktionsgebühren, die im Avalanche-Netzwerk anfallen, mit dem AVAX-Token bezahlt werden.
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