Wenn irgendein Wirtschaftszweig dafür infrage kommt, NFTs, das Metaverse und virtuelle Ökonomien in einen realen Usecase einzubetten, dann ist es der Gaming-Sektor. In keinem anderen Bereich hat sich der Wert von virtuellen Gegenständen bereits so etabliert wie unter Gamern. Skins, Items, Pets, virtuelle Mitgliedschaften in irgendwelchen Clans oder Communities… im Gaming-Sektor gehört das alles zum Alltag.
Die Blockchain-Tech kann diesen Sektor auf das nächste Level heben, denn bisher sind die Infrastrukturen der Spiele aus Sicht der Spieler nicht gut gelöst. Die Gamer sind nicht wirklich im Besitz ihrer virtuellen Vermögenswerte und sie existieren nur als Dateneintragungen in den zentralisierten Servern der Spiele-Studios. Der Krypto-Sektor ändert das.
Ein Blick auf den Gaming-Sektor
Im Jahr 2020 hat die Gaming-Industrie laut Informationen verschiedener Wirtschaftsdatenanbieter etwa 155 Milliarden Dollar umgesetzt. Prognosen schätzen, dass sich dies bis 2025 auf 260 Milliarden Dollar steigern könnte. Die Corona-Pandemie und die Lockdowns haben der Industrie einen großen Boost gegeben, da viele Leute Gaming in dieser Zeit für sich entdeckt haben. Weltweit spielen über 2 Milliarden Menschen zumindest hin und wieder irgendeine Form von Videospiel.
Der Geldfluss ist klar definiert: Spieler zahlen für Spiele entweder als Einmalkauf oder in Form eines Abos. Erworben werden die meisten Spiele auf Plattformen wie Steam, dem EA Origin Store oder über den XBOX Game Pass – Smartphone-Games werden über die App-Stores von Apple und Google erworben. Ein großer Teil der Einnahmen setzt sich jedoch auch aus Ingame-Käufen zusammen. Das kann vieles sein: Optische Änderungen für Gaming-Avatare, virtuelle Haustiere, Ingame-Währungen oder andere Vorteile wie ein Charakter-Level-Boost bei World of Warcraft, es gibt endlos viele Varianten. Heißt, das Geld fließt von den Spielern zu den Firmen, die hinter den Games stecken.
Die Spieler bezahlen also echten Wert für diese diversen virtuellen Besitztümer. Jedoch sind sie sehr abhängig von den Spiele-Entwicklern und -Publishern. Die virtuellen Assets sind unter der vollen Kontrolle dieser Firmen. Die Spieler haben keine Möglichkeit, ihre Assets in den eigenen Besitz zu bringen, auf andere Infrastrukturen (wie bspw. andere Spiele) zu verschieben oder sie in irgendeiner Form zu monetarisieren. Sie sind Dateneintragungen auf den zentralisierten Servern der Firmen.
Die Blockchain kann die Machtverteilung im Gaming-Sektor komplett aufbrechen
Der Krypto-Sektor als neue Infrastruktur für den Gaming-Sektor könnte dieses Problem (aus Spielersicht) beheben. NFTs sind hier der Schlüssel, denn sie können Ingame-Items zu echten virtuellen Vermögenswerten werden lassen, die tatsächlich im Besitz der Spieler sind und frei im virtuellen Raum bewegt werden können.
Web3 als Infrastruktur soll nichts an der Qualität oder der Gestaltung der Spiele ändern. Es ändert lediglich das Fundament im Hintergrund und ermöglicht eine neue Finanzinfrastruktur für Spiele. Spieler können so echte digitale Identitäten haben, mit denen sie sich durch die verschiedenen Spiele bewegen können. Das entkoppelt sie von den Spiele-Firmen und bricht die Abhängigkeit auf. Das ermöglicht, dass die Spieler die Hoheit über ihre Daten und ihre virtuellen Vermögenswerte erhalten. Somit können Spieler in den virtuellen Welten ebenfalls ein echtes Einkommen erzielen, denn alles, was sie Ingame erreichen, hat aufgrund der Tokenisierung einen echten monetären Wert.
Sicher, man kann darüber streiten, ob es sinnvoll ist, seine Zeit mit Videospielen zu verbringen und mit dem Erlangen und Verkauf von virtuellen Gegenständen Geld zu verdienen. Es ist jedoch eine Tatsache, dass diese Spielewelten und Gegenstände für sehr viele Menschen einen großen Stellenwert haben – die Nachfrage ist da und das ist letzten Endes das Einzige, was den finanziellen Wert erzeugt.
Wie kann Web3 Gaming die Branche verändern?
Für die Spieler würde sich wie bereits beschrieben sehr viel ändern, denn sie haben im Web3 Gaming eine große Autonomie über ihre digitalen Identitäten und Vermögenswerte – und können diese sogar finanziell einsetzen.
Auf die Spiele-Industrie dürfte das einerseits mehr Druck erzeugen, da die Spieler wesentlich mehr Einfluss hätten. Andererseits eröffnet das Ganze jedoch ungeahnte neue Möglichkeiten, denn man könnte Spiele interoperabel machen und Ingame-Items so designen, dass sie spieleübergreifend genutzt werden könnten. Das erhöht potenziell den Wert der virtuellen Erzeugnisse, den die Entwickler-Studios und Publisher auf den Markt bringen, um ein Vielfaches. Im Endeffekt könnte das auch für die Spiele-Industrie neue Möglichkeiten für die Monetarisierung bringen. Bei jedem Verkauf eines NFTs geht ein Teil der Transaktionsgebühren an den Erzeuger.
Wie ist der Status Quo?
Der Krypto-Subsektor Web3 Gaming steckt noch in den Kinderschuhen, doch in den letzten zwei Jahren gab es eine wahre Explosion an Blockchain-Games. Trotz des Bärenmarktes kann der Sektor viele Spieler verzeichnen. Laut einem Report des Datenanbieters DappRadar ist die Aktivität in diesem Sektor seit dem Startschuss in 2021 um 2000% angestiegen und die derzeitige Web3-Gaming-Aktivität macht mehr als die Hälfte der gesamten Aktivität im Blockchain-Sektor aus.
Allerdings sind der Web3 Gaming Sektor und der traditionelle Gaming-Sektor noch sehr getrennt voneinander. Bereits existierende Blockchain-Games sind größtenteils von neuen Entwickler-Studios auf den Markt gebracht worden, die ihren Ursprung im Krypto-Sektor haben. Die großen Player im traditionellen Sektor halten sich bis jetzt noch von Web3 Gaming fern. Doch das liegt an dem extrem frühen Stadium dieses Krypto-Subsektors.
Meiner persönlichen Einschätzung nach ist das Potenzial aufgrund der genannten Argumente sowohl für Spieler als auch für die Industrie so gigantisch, dass der Sektor in den kommenden Jahren mehr und mehr in die dezentrale Welt migrieren wird.
Die Investment-Perspektive
Ich sehe wie immer zwei Möglichkeiten, um an einem solchen Subsektor zu partizipieren: direkt und indirekt.
Auf direkte Weise kann man in diesen Sektor investieren, indem man in die Spiele selbst investiert, denn wie das im Krypto-Sektor Standard ist, hat jedes Projekt seinen eigenen Token.
Meine Liste an spannenden Web3 Gaming Projekten findet ihr bald als neue Projekt-Review.
Ich bin jedoch immer ein Freund davon, indirekt in solche Trends zu investieren. Dazu habe ich bis jetzt zwei sehr spannende Projekte gefunden:
Wenn ihr auf der Suche nach neuen Web3-Games seid, ist das Launchpad von XBORG ebenfalls eine exzellente Anlaufstelle, denn dort könnt ihr zum frühesten Zeitpunkt in neue Spiele investieren.
Diese Analyse ist meine persönliche Einschätzung und keine Investment-Empfehlung. Ihr seid selbst für eure Entscheidungen verantwortlich. Ich bin langfristig sehr bullisch für diesen Sektor, doch er ist auch einer der volatilsten und damit riskantesten Subsektoren im ganzen Krypto-Markt. Seid also gewarnt, wenn ihr die Web3 Gaming Landschaft betretet.
Weitere Infos:
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