Dieser Guide ist für Anlegerinnen und Anleger gedacht, die sich dazu entschlossen haben, in die Assetklasse Kryptowährungen zu investieren und nach einem Einstieg suchen. Dafür ist Bitcoin aus mehreren Gründen am besten geeignet: Die älteste Kryptowährung ist das Flaggschiff des Krypto-Sektors, seine Marktkapitalisierung macht einen Großteil des Krypto-Marktes aus und Bitcoin hat dementsprechend einen enormen Einfluss auf die Kursbewegungen des restlichen Marktes.

Ein Investment in Bitcoin ist ein Makro-Investment

Aufgrund seiner Größe und Reputation kann man bei Bitcoin mehr von einer Assetklasse, als von einem Investment in einen Einzelwert sprechen. Bitcoin kann mittlerweile auf einer Ebene neben anderen Assetklassen wie Edelmetallen, Devisen, Anleihen oder auch Aktien genannt werden, auch wenn die Kryptowährung im Vergleich immer noch recht klein ist.

Auch wenn Bitcoin im Vergleich zu den oben genannten Assetklassen immer noch ein sehr volatiles Investment ist, hat die Kryptowährung innerhalb des Krypto-Marktes den Status eines „Blue Chips“, da Bitcoin in vielen Formen investierbar ist, sei es direkt oder indirekt über derivative Finanzprodukte, zudem ist Bitcoin extrem liquide und überall auf der Welt auf dutzenden verschiedenen Börsen handelbar. Mittlerweile gibt es sehr viele Währungshandelspaare mit Bitcoin, was den Zugang in diversen Ländern vereinfacht.

Im Vergleich zu den meisten anderen Kryptowährungen, geschweige denn zu Investments in andere Assetklassen, ist Bitcoin komplett dezentral (wenn man auf direktem Wege in Bitcoin investiert). Sobald man seine Bitcoins, oder auch Bruchteile davon, auf seiner persönlichen Wallet eingelagert hat, ist das Investment komplett unter der eigenen Kontrolle, zensurresistent und kann überall und zu jeder Zeit genutzt werden, vorausgesetzt man ist im Besitz der Wallet-Zugangsdaten und eines internetfähigen Geräts.

Um zu verstehen, wie Bitcoin funktioniert und warum die Kryptowährung eine Daseinsberechtigung hat, empfehle ich den Artikel Basiswissen zu Bitcoin, denn ihr hier findet: Bitcoin Basics

Aus den oben beschriebenen Gründen ist Bitcoin als Grundstein für das eigene Krypto-Portfolio bestens geeignet, da es meiner persönlichen Meinung nach das beste Chance/Risiko-Verhältnis sowohl innerhalb des Krypto-Sektors, als auch im Vergleich zu den meisten anderen Assets an den Finanzmärkten aufweist. Außerdem fällt der Einstieg über ein Investment in Bitcoin meiner Erfahrung nach am leichtesten, da man sich die Grundlagen der Investmentklasse Kryptowährungen sehr gut aneignet, wenn man sich mit Bitcoin beschäftigt und sich so ein gutes Fundament an Wissen aufbaut, um das eigene Krypto-Portfolio allmählich zu erweitern.

Wissenswertes zu einem Investment in Bitcoin

Was, wenn ich mir einen Bitcoin nicht leisten kann? Es ist ein Irrtum, dass man einen ganzen Bitcoin kaufen muss. Ein Bitcoin ist auf 10 Dezimalstellen, oder anders ausgedrückt auf ein Einhundertmillionstel teilbar. Die kleinste Einheit eines Bitcoins nennt man in Anlehnung an den pseudonymen Erfinder Satoshi Nakamoto einen Satoshi.

Direkt oder indirekt? Bevor man ein Investment in Bitcoin tätigt, muss man sich überlegen, ob man dies direkt oder indirekt tut. Ich empfehle ein direktes Investment in Bitcoin aus folgenden Gründen:

Technologische Vorteile nutzen: Bitcoin ist ein dezentrales und autonomes Währungssystem. Neben seiner deflationären Eigenschaft, die aus der im Protokoll festgelegten, maximalen Menge von 21 Millionen Bitcoins hervorgeht, ist das seine Haupteigenschaft. Wenn man indirekt, beispielsweise über ein Derivat, in Bitcoin investiert, verliert man diesen Vorteil und partizipiert nur noch an der Preisentwicklung.

Volle Kontrolle: Sobald man seine Bitcoins einmal auf seiner persönlichen Börse platziert hat, hat man die volle Kontrolle über sein Investment und kann zu jeder Zeit und von jedem Ort darauf zugreifen. Theoretisch ist es mit Bitcoin möglich, Kapital im Milliardenwert an jeden Punkt der Welt mitzunehmen – und man braucht dafür nur sein Gedächtnis (und ein Smartphone).

Für Anleger, die an den klassischen Finanzmärkten bereits Erfahrung gesammelt haben und die nur an der Preisentwicklung teilhaben wollen, oder schlicht zu bequem sind, auf ein neues Umfeld in Form einer Krypto-Börse umzusteigen, gibt es natürlich die Möglichkeit, indirekt in Bitcoin über ETPs oder Derivate usw. einzusteigen. Das hat beispielsweise in Deutschland auch steuerliche Vorteile, da man bei einem Investment die Sache so direkt über die Abgeltungssteuer bezahlt, die über den ausführenden Broker abgezogen wird. Physische Bitcoin werden nach einem Jahr steuerfrei, sollte man sie vorher mit Gewinn verkaufen, muss man das jedoch selbstständig in der Steuererklärung aus Veräußerungsgeschäft mit aufführen.

Wie sollte der Zeithorizont für die Anlage sein?

Bitcoin und die Blockchain-Technologie sind immer noch ein recht junges Phänomen und stehen angesichts der Ambitionen, eine neue Art von Zahlungssystem für die Menschheit zu sein, bzw. die Art und Weise wie wir Informationen verarbeiten zu verändern, immer noch recht am Anfang. Daher ist ein langfristiger Anlagehorizont weise. Bitcoin und der restliche Krypto-Sektor erfreuen sich auch unter Tradern als Asset der Wahl großer Beliebtheit, mein Content richtet sich jedoch eher an Langfristinvestoren, da Trading, nicht nur das mit Kryptowährungen, sondern generell, eine sehr spekulative, schwierig zu meisternde und auch aufwändige Sache ist, die für die meisten Anleger nicht zu den erhofften Gewinnen führt. Gerade bei dem Renditepotenzial von Bitcoin und anderen Kryptowährungen eignet sich das langfristige, bzw. monatliche Investieren bestens, um über längere Zeiträume enorme Renditen zu erzielen, sodass man im Grunde gar nicht auf spekulative Kurzfrist-Trades angewiesen ist.

https://stats.buybitcoinworldwide.com/stock-to-flow/

Speziell bei Bitcoin gibt es einen weiteren Anhaltspunkt für den Zeithorizont des Investments: Bitcoin hat aufgrund seiner makroökonomischen Eigenschaften über die letzten Jahre ein zyklisches Verhaltensmuster offenbart, an dem man sich grob orientieren kann. Das hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass die Neuerzeugung der Bitcoins sich alle vier Jahre halbiert. Für mehr Infos dazu verweise ich auf den oben verlinkten Erklär-Artikel zu Bitcoin. Die Halbierung der Neuerzeugung hat in der Vergangenheit messbare Auswirkungen auf die Preisentwicklung des Bitcoin gehabt. Grob erklärt: Das Angebot hat sich halbiert, während die Nachfrage gleichgeblieben ist oder sich sogar langfristig erhöht hat.

Ein unbekannter Finanzanalyst, der auf Twitter unter dem Namen „PlanB“ bekannt geworden ist, hat dieses Muster in Form eines Preismodells analysiert und veranschaulicht. Das sogenannte Stock-to-Flow-Modell zeigt die Zusammenhänge zwischen der Preisentwicklung und der sich langsam vollziehenden Verknappung des Bitcoin-Angebots. Der Stock steht für den Bestand der Assetklasse und der Flow ist die jährlich hinzukommende Versorgung. Das Modell offenbart eine zyklische Entwicklung des Preises, die jeweils einen gewissen Zeitraum nach dem stattgefundenen Halving zu einem Peak innerhalb des jeweiligen Zyklus führt.

Die aufgeführten Punkte kann man als grobe Orientierung heranziehen, das Investment hängt aber natürlich von den eigenen Präferenzen, den eigenen Zielen und der gewählten Herangehensweise ab. Zudem sollte man ebenfalls überlegen, ob das Ziel des Investments überhaupt sein soll, etwaige Gewinne in Bitcoin wieder in Fiat-Geld umzutauschen. Ein langfristiges Investment in Bitcoin impliziert die These, dass Bitcoin sich langfristig als digitaler Wertspeicher oder als Zahlungsmittel durchsetzen kann. Bereits zum heutigen Zeitpunkt ist es über verschiedene Wege möglich mit Bitcoin zu bezahlen.

 

Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.