Wie im Bitcoin-Guide und an anderen Stellen auf meinem Blog bereits beschrieben, ist Bitcoin ein elementarer Bestandteil des Krypto-Sektors und damit ein Makro-Investment, das die Chancen und Risiken der Blockchain als investierbares Vehikel gut abdeckt. Bitcoin-Maximalisten, von denen es da draußen nicht wenige gibt, halten sogar sämtliche anderen Krypto-Projekte für überflüssig, da es aus ihrer Sicht nicht mehr als das Bitcoin-Netzwerk braucht, um ein neues und dezentrales Finanzsystem zu errichten. Zugegeben, diese Frage ist noch offen, da kein anderes Krypto-Projekt auch nur annähernd an den Grad der Dezentralität, der Reputation und der Relevanz in der echten Welt herankommt, die Bitcoin vorweisen kann, doch auf technisches Ebene ist Bitcoin bisher noch zu limitiert, um ein effektives weltweites Zahlungssystem zu sein.

Unabhängig von dieser Grundsatzfrage hat der Altcoin-Markt in den letzten Jahren durch ein gigantisches Wachstum, sowohl was Nutzer als auch was den Kapitalzufluss angeht, auf sich aufmerksam gemacht. Allein aufgrund des Potenzials, welches sich aus diesem dynamisch wachsenden Markt ergibt, wäre es aus Investmentsicht eine vergeudete Chance, nicht zumindest ein wenig in Altcoins involviert zu sein.

Ein Überblick über das Krypto-Ökosystem

Bitcoin war die erste Kryptowährung, sozusagen der Urknall für das Krypto-Universum. In den folgenden Jahren sind jedoch tausende neue Projekte dazugekommen, die teilweise überhaupt nicht den Ansatz haben, eine Währung zu sein, sondern auf vollkommen andere Usecases abzielen. Dennoch wurden auch direkt von Bitcoin mittlerweile viele Kopien gemacht.

Kryptowährungen: Über die Jahre haben sich mehrere Ableger von Bitcoin abgespalten, die alle auf derselben Blockchain basieren, jedoch mit einigen Anpassungen eigene Netzwerke gebildet haben. Die bekanntesten dieser Kryptowährungen sind Bitcoin Cash, Bitcoin Satoshis Vision und Litecoin. Alle diese Versionen haben ihre eigenen alternativen Ansätze realisiert, die die Beschränkungen des ursprünglichen Bitcoin-Protokolls beseitigen sollten. Offensichtlich konnte bisher jedoch keine der neuen Bitcoin-Varianten die ursprüngliche Version verdrängen.

Neben den direkten Klonen gibt es noch die Kategorie der Privacy Coins, also Kryptowährungen, die man nicht nachverfolgen kann. Viele Nutzer denken fälschlicherweise, dass Bitcoin ein anonymes Zahlungsmittel ist. Das ist jedoch nicht korrekt, denn Bitcoin ist lediglich ein pseudonymes Netzwerk. Beim Versenden und Empfangen wird nicht wie beispielsweise bei einer Banküberweisung Name und Empfänger der auf die Konten registrierten Personen angegeben, sondern die Adressen der Wallets verwendet, die sogenannten Public Keys. Diese bestehen aus Zahlen/Buchstaben-Kombinationen (eine beispielhafte Bitcoin-Adresse würde so aussehen: 1CkGhzCJLLb7MjQaHXizGb3sJ52cmyf6WR). Findet man jedoch heraus, wer hinter einer bestimmten Bitcoin-Adresse steckt, so kann man auf der Blockchain sämtliche mit dieser Adresse getätigten Transaktionen nachverfolgen. Es gibt Ansätze, Bitcoin privater zu machen, jedoch ist das Bitcoin-Netzwerk an sich lediglich pseudonym und nicht komplett anonym. Bekannte Privacy Coins sind Monero, Dash oder auch ZCash. Diese Projekte haben bestimmte Anpassungen im Protokoll vorgenommen, um ein anonymes Senden und Empfangen von Coins möglich zu machen.

Stablecoins: Auch der Dollar hat es bereits in das Krypto-Universum geschafft. Auch wenn Bitcoin und Co. langfristig eine Alternative zum etablierten Finanzsystem darstellen wollen, bleibt der US-Dollar vorerst noch das Maß aller Dinge. Nicht ohne Grund wird dem Bitcoin immer noch ein Dollar-Preis zugerechnet und der größte Teil der Investoren realisiert Gewinne in Dollar, Euro oder anderen weit verbreiteten staatlichen Währungen. Aufgrund dieser Tatsache und weil die Konvertierung von Kryptowährungen zu Dollar langsam, teuer und mühsam ist, hat der Dollar es als eigener Krypto-Coin in den Sektor geschafft. Und zwar in Form eines 1:1 mit Dollar gedeckten Token, einem sogenannten „Stablecoin“. Es gibt mehrere Dollar-Stablecoins. Die beiden relevantesten sind Tether (USDT) und USD-Coin (USDC), die von zwei verschiedenen Firmen auf der Ethereum-Blockchain konzipiert wurden und herausgegeben werden. Stablecoins kombinieren die (relative) Wertstabilität des US-Dollars mit den Vorteilen einer Kryptowährung. Mit Stablecoins kann man auf Krypto-Börsen einen Großteil der existierenden Coins und Token handeln und Kapital ohne große Kosten und Zeitaufwand innerhalb des Krypto-Ökosystems hin und her bewegen.

Blockchain-Infrastrukturen: Die Blockchain-Technologie hat weit mehr Potenzial, als einfach nur ein dezentrales Zahlungsnetzwerk zu sein. Im Kern geht es darum, sämtliche Informationen manipulationssicher und ohne den Bedarf eines Mittelsmannes in die digitale Welt zu bringen und damit eine dezentrale Version unseres Finanzsystems, sowie sämtlicher anderer digitalen Plattformen und Anwendungen möglich zu machen. Damit solche Projekte realisiert werden, braucht es grundlegende Blockchain-Infrastrukturen. Die derzeit bekanntesten sind Ethereum, Solana, Polkadot und Cardano. Da Ethereum so enorm wichtig für das ganze Ökosystem ist, findet ihr hier einen eigenen Artikel mit den Basics zu Ethereum.

Krypto-Handelsplätze: Der grundlegende Ansatz hinter der Blockchain-Technologie ist es, ein dezentrales Finanzsystem aufzubauen, dessen Nutzer nicht mehr darauf angewiesen sind, ihre Daten und ihr Kapital Drittanbietern wie Banken, Fonds oder anderen Dienstleistern anvertrauen zu müssen. Da sich der ganze Sektor jedoch immer noch in einem sehr frühen Stadium befindet und viele Investoren lieber auf Bequemlichkeit setzen, sind weiterhin Unternehmen notwendig, die eine einfache Interaktion mit der Krypto-Welt mit ihren Produkten und Dienstleistungen möglich machen.

Wie notwendig, sieht man daran, wie viele Krypto-Handelsplätze in den letzten Jahren aufgebaut worden sind. Man kann von einer wachsenden Parallelwelt zum traditionellen Finanzsektor sprechen, in dem zum einen der reine Handel mit verschiedenen Krypto-Assets möglich ist, zum anderen jedoch auch bereits komplexere Angebote wie Kredite, Versicherungen, Wetten oder Derivate angeboten werden. Mit dem US-Unternehmen Coinbase hat es bereits einer dieser Handelsplätze an die Börse geschafft, mit einer Marktkapitalisierung im zweistelligen Milliardenbereich, die den Wert vieler anderer Banken und Broker übertrifft.

In dem Guide „Kryptowährungen kaufen – die besten Handelsplattformen“ findet ihr eine gute Auswahl an Krypto-Börsen. Viele dieser Börsen haben jedoch auch einen eigenen Token, der für das jeweilige Ökosystem eine wichtige Rolle spielt und die Börse damit direkt investierbar macht. Beispiele für solche Börsen wären: Binance, Huobi, KuCoin, OKEX und FTX. Mit Bitpanda und Swissborg sollen hier noch explizit zwei gute europäische Anlaufstellen genannt sein.

DeFi: Decentralized Finance (kurz DeFi) ist ein eigener Subsektor im Krypto-Ökosystem und beschreibt die Kategorie an Projekten, die sich auf finanzbezogene Dienstleistungen konzentrieren. Hier wird die dezentrale Version der derzeitigen Finanzwelt gebaut. Einen großen Teil dieses Felds bilden dezentrale Handelsplattformen (kurz DEX), die kein klassisches Unternehmen wie einen Broker oder eine Bank darstellen, sondern als Protokolle auf Blockchains wie dem Ethereum-Netzwerk liegen und automatisiert mittels intelligenter Verträge (Smart Contracts – siehe Ethereum Basics) den direkten Handel zwischen zwei Einzelpersonen ermöglichen, die dafür nur ihre Wallets mit dem Protokoll der DEX verbinden müssen und einen Handelspartner für das gewünschte Krypto-Handelspaar finden.

Damit das funktioniert, muss genügend Liquidität auf der Plattform vorhanden sein. Um das zu gewährleisten, werden Marktteilnehmer motiviert, ihr eigenes Kapital als Liquidität zur Verfügung zu stellen um dafür in Form von Transaktionsgebühren, die durch den Handel auf der Plattform anfallen, entlohnt zu werden. Das Kapital wird ebenfalls über einen Smart Contract als Liquiditätspool mit der DEX verbunden und ermöglicht so den Handel, ohne auf einen klassischen Market Maker angewiesen zu sein, also ein Finanzunternehmen, dass die Trades die auf den klassischen Broker-Plattformen aufgegeben werden, im Hintergrund ausführt und die Liquidität dafür als Schnittstelle zur Verfügung stellt. Bei jedem Handel auf der DEX wird eine bestimmte Menge an Token aus dem Pool für eine bestimmte Menge des anderen Tokens entfernt, wodurch sich der Preis ändert.

Im Kern besteht der große Vorteil bei der Nutzung einer dezentralen Exchange darin, dass man zu keinem Zeitpunkt darauf angewiesen ist, sein Kapital in die Hände eines Drittanbieters zu geben und über dessen Plattform Handel zu betreiben, sondern man interagiert über die Infrastruktur der DEX direkt mit einem anderen Handelspartner.

Neben dem reinen Handel gibt es im DeFi-Sektor bereits diverse andere Möglichkeiten, die man aus der klassischen Finanzwelt auch kennt, darunter vor allem die Kreditvergabe. Das funktioniert ganz ähnlich wie der Handel über eine DEX, da man ebenfalls mit der eigenen Wallet über einen Smart Contract mit der entsprechenden Plattform interagiert, auf der man einen Kredit vergeben oder sich einen Kredit nehmen möchte. Da das verwendete Kapital auf der Blockchain liegt und man mittels eines Smart Contract miteinander interagiert, ist ein Betrug aufgrund der mathematischen Endgültigkeit ausgeschlossen, obwohl man in der Theorie keinen Identitätsnachweis erbringen muss. Anders als in der traditionellen Bankenwelt muss man Krypto-Kredite in der Regel jedoch mindestens zu 100 Prozent an Sicherheiten, meist in Form der verwendeten Kryptowährung, hinterlegen, um ein Kreditgeschäft eingehen zu können. Der Vorteil: Eine Drittpartei wie eine Bank braucht man für diese Abwicklung jedoch nicht, Geldgeber und Empfänger interagieren direkt über das Protokoll miteinander.

Auch in diesem Markt hängt die Verfügbarkeit von Darlehen von der Liquidität des jeweiligen Assets ab. Die Zinssätze werden von den jeweiligen Protokollen algorithmisch auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage angepasst. Anders als in der traditionellen Welt sind die Zinssätze im Krypto-Bereich aufgrund der hohen Nachfrage und Spekulation sehr hoch. Es lohnt sich also, Kapital in diesen Märkten zu verleihen, jedoch ist auch das Risiko deutlich höher, da die Technologie noch jung ist und potenziell Spielraum für Fehler bietet. Zudem sind die meisten Krypto-Assets hochvolatil, was das Risiko eines Verlusts erhöht. Daher sind Stablecoins aufgrund ihrer Preisstabilität ein beliebtes Mittel der Wahl, um als Sicherheit für einen Kredit zurückgelegt zu werden.  

NFTs: Während „fungible“ Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether untereinander gleich sind und sich damit als Recheneinheit bzw. Geld eignen, sind Non Fungible Tokens jeweils einzigartige Abbildungen von Information, die auf der Blockchain hinterlegt und damit kopiersicher sind. Mit NFTs ist es daher möglich, tatsächlichen Wert von einzigartigen Vermögenswerten in der virtuellen Welt abzubilden.

Erste Verbreitung haben NFTs im Bereich der Kunst gefunden, da sich vor allem digitale Kunst gut als NFT umsetzen lässt. Auch Musik wurde bereits als NFT umgesetzt und gibt dem Besitzer eines entsprechenden NFT das eindeutige Urheberrecht an dem jeweiligen Musikstück. Welche Dimensionen dieser Trend angenommen hat, zeigt eine Versteigerung des weltweit bekannten Auktionshauses Christies, welche im März 2021 stattgefunden hat und bei der ein digitales Kunstwerk als NFT für über 60 Millionen Dollar verkauft wurde. Bei dem Kunstwerk handelte es sich um eine Bildersammlung eines Künstlers, der 5000 Tage lang jeden Tag eine Bildaufnahme von sich gemacht und diese in einer Gesamtkomposition zu einem großen Bild zusammengestellt hat.

Die Anwendungsmöglichkeiten gehen jedoch weit über Kunst hinaus. Mit NFTs lassen sich theoretisch jede Art von Vermögenswerten darstellen und die eindeutigen Besitzrechte in die virtuelle Welt übertragen, um eine Kennzeichnung oder den Handel damit einfacher zu machen. Denkbar sind Lizenzrechte für Filme, Musik, Bücher und alle denkbaren Arten von geistigem Eigentum, aber auch Besitzansprüche für Land, eine Immobilie oder andere physische Vermögenswerte. Neben dem Bereich Kunst ist der Gaming-Sektor ein weiterer Bereich, in dem NFTs als vielversprechend gelten, da einzigartige virtuelle Gegenstände in den verschiedenen Gaming-Ökosystemen eine wichtige Rolle spielen.

Der Markt wächst und verändert sich schnell

Noch einmal zusammengefasst: Die ursprüngliche und einfachste Anwendung der Blockchain-Technologie ist ein dezentrales Zahlungssystem, welches autonom und fälschungssicher funktioniert und keine Zugangsvoraussetzungen außer eine Verbindung mit dem Internet benötigt. Bitcoin ist die relevanteste Kryptowährung, die dieses Feld abdeckt, hat jedoch im Laufe der Jahre einige Konkurrenz erhalten. Komplexere Anwendungsfelder für die Blockchain-Technologie, beispielsweise um umfangreiche Finanzdienstleistungen in dezentraler Form umzusetzen, benötigen entsprechende Blockchain-Infrastrukturen, die die nötigen Kapazitäten und technischen Möglichkeiten vorweisen. Hier kommen Ethereum, Solana und Co. ins Spiel. Diese Netzwerke bilden das Fundament für den tieferen Krypto-Sektor und die tausenden Projekte, die umgesetzt werden. Ein sehr umfassender Teil bildet den Bereich Decentralized Finance, auf dem Finanzdienstleistungen wie Handel, Kreditvergabe und weitere Service umgesetzt werden. Der Bereich NFTs zielt darauf ab, sämtliche Vermögenswerte einzigartig und fälschungssicher in der virtuellen Welt abzubilden und handelbar machen zu können und sogar neue virtuelle Vermögenswerte zu erschaffen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Anwendungsfelder, wie beispielsweise Supply-Chain-Management, welches im Welthandel in Zukunft eine große Rolle bei der lückenlosen Nachverfolgung von Produkten spielen könnte. Oder auch den jüngsten Trend rund um das Metaverse, der im Blockchain-Bereich vor allem im Bezug auf Gaming bereits einige große Projekte vorweisen kann.

Dies soll nur ein grober, erster Überblick sein, um neuen Anlegern eine Orientierung zu geben, wie der Krypto-Sektor aussieht. Um einen vollständigeren Überblick zu erhalten, muss man in die einzelnen Projekte eintauchen und die verschiedenen Infrastrukturen und Protokolle nutzen – nur so erhält man wirklich einen umfassenden Einblick in die Funktionsweise der neuen Technologie und bekommt ein besseres Verständnis für die Materie, welches einem im Optimalfall zu einer besseren Investmententscheidung verhilft. Der ganze Sektor wächst zudem dynamisch und mit immer mehr Geschwindigkeit. Man kann nicht vorhersehen, welches Trendthema es als nächstes in den Fokus der breiten Öffentlichkeit schafft, doch mit den Themen NFTs und dem Metaverse ist gut ersichtlich, wie schnell der Markt sich weiterentwickeln und wachsen kann.

Entsprechend schwer ist es, die gesamte Breite des Marktes abzudecken, daher ist es für den Start des eigenen Portfolios ratsam, eine überschaubare Auswahl zu treffen. Neben Bitcoin als Grundgerüst des Portfolios empfehlen sich die Infrastrukturprojekte Ethereum und Co. als solider nächster Schritt, da man mit einem Investment in diese Infrastrukturen indirekt am Wachstum des gesamten Ökosystems profitiert. Auf der nächsttieferen Ebene sollte man sich zunächst ein paar wenige Felder auswählen, die einen besonders interessieren und es einem leichter machen, die nötige Recherche in die Projekte zu stecken. Für Anfänger eignet sich ein Portfolio von 5 bis maximal 10 verschiedenen Werten für den Anfang, Bitcoin und Ethereum als Fundament des Portfolios inbegriffen.

Eine Frage des Risikos – Marktkapitalisierung, Liquidität und Usecase

Je tiefer man in den Altcoin-Dschungel vordringt, desto chancenreicher, aber auch schwieriger gestaltet sich ein Investment. Zum einen ist es in der Regel schwer, gute Projekte überhaupt in ihrem Frühstadium zu finden, wenn die Marktkapitalisierung noch gering und die Chancen am höchsten sind. Zum anderen ist bei kleinen Projekten die Liquidität, gerade im Zuge der Veröffentlichung, noch sehr gering, was das Handeln mit diesen Assets oft schwierig macht – gerade auf dem Ethereum-Netzwerk besteht immer noch das Problem der hohen Transaktionsgebühren. Will man also in ganz neue Projekte investieren, findet man diese in der Regel zuerst auf dezentralen Exchanges, deren Handel on-chain, beispielsweise über das Ethereum-Netzwerk abläuft. Mit entsprechend hohen Gebühren muss man also kalkulieren. Bei ganz neuen Projekten, die noch keine Reputation und keinen Nachweis ihrer Relevanz, bzw. ihres angestrebten Usecases haben, besteht zudem das Risiko der falschen Erwartungen. Man muss im Regelfall einige Zeit in die Recherche investieren, sich das White Paper, die technischen Daten und die Anwendungsfälle auch im Zusammenhang mit dem restlichen Markt anschauen, um beurteilen zu können, ob das Projekt wirklich Potenzial hat oder nicht. Mögliche betrügerische Ansätze kommen ebenfalls noch dazu, die leider nicht selten im Krypto-Bereich vorkommen.

Zusammenfassend kann man sagen: Je tiefer man in den Sektor eintaucht und je kleiner die Projekte sind, in die man investieren möchte, desto risikoreicher und schwieriger wird das Investment. Auf der Kehrseite besteht hier natürlich das meiste Potenzial, da ein Investment in ein Projekt, dass sich langfristig durchsetzen kann, unglaubliche Renditen ermöglicht. Am Ende hängt die Entscheidung immer von der eigenen Risikobereitschaft, den verfügbaren Ressourcen und dem vorhandenen Knowhow ab, allgemein gesprochen ist es jedoch ratsam, das eigene Portfolio nicht nur auf Mikrocaps auszulegen, die im Hochrisikobereich einzuordnen sind, sondern eine vernünftige Mischung aus etablierten Projekten, Mid – und Smallcaps bringt am Ende meistens die beste langfristige Performance. Man ist für den langfristigen Investmenterfolg nicht unbedingt darauf angewiesen, den nächsten Diamanten zu finden, sondern kann auch über andere Wege ordentliche Rendite erzielen, vor allem über die Möglichkeiten, die Decentralized Finance mittlerweile bietet. Für Anfänger, sowie für Investoren, die nicht bereit sind sehr viel Zeit und Ressourcen in den Aufbau und die Pflege eines komplexen Krypto-Portfolios zu stecken, eignet sich Bitcoin jedoch immer noch am besten als Anlagevehikel.

Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.