Bitcoin als Strategische Reserve: Erfolgswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen

a golden bitcoin sitting on top of a table

Die Frage ob – oder viel mehr die Hoffnung des Krypto-Sektors darauf, dass Bitcoin zu einer strategischen Reserve für die USA gemacht wird, ist derzeit wahrscheinlich der Haupt-Treiber für den Kurs, denn eine solche Entscheidung hätte mit großer Sicherheit extreme Auswirkungen auf die weitere Marktentwicklung.

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Das steht im Raum

Donald Trump hat im Falle eines Wahlsiegs die Einrichtung einer „Strategic Bitcoin Reserve“ der USA versprochen. Generell seine pro-krypto-Haltung und auch die Ernennung von JD Vance als Vize-Kandidat unterstreicht einen starken Einstellungswechsel innerhalb der US-Regierung. JD Vance ist ein großer Befürworter und Halter von Bitcoin.

Es ist jedoch bisher noch unklar, was Trump genau unter einer „Reserve“ versteht: Soll die Regierung aufhören, ihre Bitcoin zu verkaufen, wie Trump 2024 angekündigt hat? Oder plant die USA aktiv Bitcoin-Käufe, wie von Senatorin Cynthia Lummis und Robert F. Kennedy Jr. gefordert? Selbst bei einem Regierungsversprechen, Bitcoin-Bestände nicht zu verkaufen, würde dies nicht automatisch eine offizielle strategische Reserve bedeuten.

Der „Bitcoin Act“ – ein Vorschlag von Senatorin Cynthia Lummis

Die republikanische Senatorin Lummis hat wiederholt einen Vorschlag für den „Innovative Investment for National Competitiveness Enhancement Act“ eingebracht. Dieser sieht folgendes vor:

  • Die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve zur Unterstützung der US-Bilanz und zur Bekämpfung der steigenden Staatsverschuldung (über 35 Billionen Dollar).

  • Einen Kaufplan von 1 Million Bitcoin über fünf Jahre (ca. 5 % des Gesamtangebots).

  • Eine Mindesthaltefrist von 20 Jahren für die erworbenen Bitcoin.

Dies soll zu einer besseren Diversifikation der US-Staatsreserven führen, die ökonomische Resilienz der USA und den Dollar stärken, das Land generell und auch die Staatsanleihen wieder attraktiver für Investoren machen und potenziell einen geopolitischen Vorteil gegenüber China und Russland erzeugen.

Wie könnte eine Umsetzung aussehen?

Aktuell besitzt die US-Regierung über 200.000 Bitcoin aus Beschlagnahmungen. Ein solider Grundstock für eine Strategische Reserve wäre also bereits vorhanden. Selbst ohne zusätzliche Käufe bleibt der US-Bestand im globalen Vergleich damit beträchtlich.

Die Trump-Administration erwägt eine Executive Order, um die Reserve innerhalb der ersten 100 Tage von Trumps Amtszeit zu formalisieren. Experten sind uneins, ob Trump für die Umsetzung die Unterstützung des Kongresses benötigt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass er dies auch eigenständig regeln könnte.

Es gibt jedoch eine Menge praktische Schwierigkeiten: Derzeit gibt es keine etablierte Methode, wie die Regierung ihre Bitcoin langfristig behalten und sicher aufbewahren könnte. Zudem wäre dazu eine Unterstützung des Justizministeriums und des Finanzministeriums notwendig, da diese die praktische Ausführung tätigen müssten. Das Justizministerium müsste die beschlagnahmten Bitcoin-Bestände an das Finanzministerium übertragen und das Finanzministerium wäre für zukünftige Käufe zuständig.

Zudem bleiben einige politische Hürden, da viele Politiker dieser Idee weiterhin skeptisch gegenüberstehen. Die USA haben im letzten Fiskaljahr ein Haushaltsdefizit von 1,8 Billionen Dollar verzeichnet. Zusätzliche Schulden für Bitcoin-Investitionen sind für viele Politiker schwer vorstellbar, vor allem, da die neue Regierung republikanisch dominiert sein wird – die republikanische Partei legt tendenziell einen größeren Fokus auf das Schuldenproblem, als es bei den Demokraten der Fall war. Es müsste wahrscheinlich noch mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden, um viele Politiker davon zu überzeugen, dass Bitcoin eine Lösung und kein zusätzliches Öl ins Feuer der Schuldenkrise ist.

Wie hoch ist die Priorität für das Thema?

Die Schaffung einer nationalen Bitcoin-Reserve wird voraussichtlich keine Priorität für Trump haben. Einige Marktteilnehmer vermuten, dass wichtigere Themen im Fokus stehen werden und unklar bleibt, ob Trump seine Versprechen umsetzt. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen strategischen Wahlkampf-Schachzug gehandelt hat, um Stimmen aus der Bitcoin-Community zu sichern.

Andererseits könnte zumindest die Erklärung der bereits vorhandenen Bitcoin-Regierungsbestände zu einer strategischen Reserve und damit die Zusicherung des Nicht-Verkaufens dieser Bestände durch eine Executive-Order in den ersten 100 Tagen umgesetzt werden, ohne auf unmögliche Hürden zu stoßen.

Welche Auswirkungen hätte eine Strategische Bitcoin Reserve in den USA auf die Märkte?

Sollten zumindest die vorhandenen Bestände zur Reserve erklärt und damit nicht mehr unter der Gefahr stehen, verkauft zu werden, wäre das bereits eine sehr positive Entwicklung, da damit ein großer potenzieller Verkaufsdruck eliminiert werden würde. Auch hätte es durchaus eine Signalwirkung auf andere Länder und die Finanzmärkte insgesamt, da Bitcoin auf internationaler Bühne weiter legitimiert werden würde.

Sollte tatsächlich der Vorschlag von Synthia Lummis umgesetzt werden und die USA ihre Bestände auf eine Millionen Bitcoin ausbauen, dann wäre der Impact auf die Märkte um ein Vielfaches größer. Erstens würde dadurch ein weiterer großer und verlässlicher Kaufdruck entstehen und den Preis bei einem weiter zurückgehenden Angebot nach oben treiben.

Zweitens würde es die Spieltheorie auf globaler Ebene anheizen und andere Länder im Grunde zwingen, ebenfalls ernsthaft an das Thema Bitcoin heranzugehen und Bestände aufzubauen, da diese sonst über die Zeit hinweg immer deutlichere Nachteile erleiden würden.

Auf kurzfristigere Ebene würde eine entsprechende Ankündigung wahrscheinlich zu einer massiven FOMO an den Finanzmärkten und einer Neubewertung von Bitcoin als Asset führen, was zu einer extremen Preissteigerung, bis hin zu einer Blasenbildung führen dürfte. In diesem Fall wäre ein Bitcoin-Kurs von 500.000 Dollar und mehr in relativ kurzer Zeit (vielleicht ein Zeitraum von 6 bis 12 Monaten) nicht komplett abwegig.

Sollte hingegen gar keine strategische Reserve angekündigt werden – jedenfalls nicht in den ersten Monaten der Präsidentschaft – könnte das zu einer deutlichen Enttäuschung und entsprechend zu einer Preiskorrektur führen. Langfristig würden jedoch weiterhin die Mechanismen greifen, die die eigentlichen Treiber für die Bitcoin-Preisentwicklung darstellen. Sprich: vor allem der globale Liquiditätszyklus, der wieder voll im Gange ist.

Eine anhaltende Geldmengenausweitung, Inflation und geopolitische Instabilität dienen langfristig als Katalysator dafür, dass Bitcoin (weiterhin) auf organischem Weg immer mehr zu einer globalen Reservewährung heranreift. Beispiele aus Ländern wie Argentinien, Venezuela, El Salvador, Simbabwe und der Türkei zeigen, dass Menschen in inflationären Zeiten ohnehin ganz automatisch zu Bitcoin als Inflationsschutz wechseln. Auch institutionelle Investoren positionieren sich entsprechend immer mehr in diese Richtung, jetzt, wo die regulatorischen Rahmenbedingungen und die finanziellen Infrastrukturen vorhanden sind.

Pensylvania als Vorreiter?

Pennsylvania versucht sich mit dem „Bitcoin Rights“-Gesetz (HB 2481) bereits als ein Vorreiter in Sachen Bitcoin. Das Gesetz, kürzlich mit breiter Mehrheit verabschiedet, schützt die Rechte auf Selbstverwahrung digitaler Vermögenswerte, den Betrieb von Blockchain-Knoten und freie Transaktionen. Es zielt darauf ab, Innovation, wirtschaftliches Wachstum und finanzielle Inklusion zu fördern.

Zusätzlich wurde der Strategic Bitcoin Reserve Act (HB 2664) vorgeschlagen, der bis zu 10 % staatlicher Gelder (ca. 970 Millionen Dollar) in Bitcoin und kryptobasierte ETPs investieren könnte. Mit seinem Vorstoß legitimiert der US-Bundesstaat indirekt die Idee einer nationalstaatlichen Bitcoin-Reserve in den USA.

Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar noch sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Sie ersetzen nicht die selbständige, sorgfältige Prüfung und eingehende Analyse des Investments (Due Diligence), sowohl in Bezug auf seine Chancen als auch auf seine Risiken und ihre persönliche Tragbarkeit. Die Informationen stellen ausdrücklich keine Aufforderung zum Kauf, Halten oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder anderen Anlageprodukten dar. Die geäußerten Ansichten geben allein die Meinung des Autors wieder. Weder der Autor noch decentralist.de haften für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art, die im Zusammenhang mit dem Inhalt des Artikels oder einem auf der Grundlage der darin enthaltenen Informationen getätigten Investment stehen.

Disclaimer auf Deutsch: Der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin ist ein verdammtes Casino. Einzelne Coins können zwar komplett durch die Decke gehen, das Risiko eines Totalverlustes ist jedoch auch an der Tagesordnung. Altcoins haben in den meisten Fällen nichts mit Investments zu tun, sondern sind viel mehr reine Spekulation. Wenn ihr am Casino-Tisch Platz nehmt, dann macht ihr das auf eigene Gefahr. Ich zeige hier, wie ich im Krypto-Sektor unterwegs bin und welche Strategien ich benutze, weil ich das Thema liebe und gerne darüber spreche. Ihr könnt mit den Informationen machen, was ihr wollt, ihr seid erwachsen – eine Empfehlung von meiner Seite ist es definitiv nicht. Ich empfehle gar nichts, jeder Mensch sollte eigene, auf ausführlicher Recherche, gesundem Menschenverstand und individueller Risikoabwägung basierende Entscheidungen darüber treffen, was man mit seinem eigenen Geld machen möchte.

Disclaimer* – siehe unten

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