Was ist Bitcoin?
Bitcoin ist die erste aller Blockchains und die erste Kryptowährung, die programmiert wurde. Das White Paper wurde im Jahr 2008 von „Satoshi Nakamoto“ veröffentlicht, einem Pseudonym, von dem bis heute niemand weiß, wer dahintersteckt. Laut dem Whitepaper soll Bitcoin eine Alternative zum derzeitigen Finanzsystem sein und ist eine direkte Antwort auf die Finanzkrise 2008, die die Welt an den Rand des wirtschaftlichen Kollapses geführt hat. Der Programmier-Code des Bitcoins ist „Open Source“ – also für jeden öffentlich einsehbar und nutzbar.
Nach der Veröffentlichung des White Papers in Fachkreisen wurde die Bitcoin-Blockchain im Jahr 2009 gestartet und zunächst von Satoshi Nakamoto und einigen wenigen Vertrauten betrieben, die alle aus dem Programmierer-Umfeld kamen. Die erste große Börse, auf der Bitcoin einige Zeit später gehandelt wurde, war Mt. Gox, ein japanischer Handelsplatz für Sammelkarten, der im Jahr 2010 auf den Handel mit Bitcoin umgestellt wurde und bald zum Hauptumschlagplatz für die Kryptowährung wurde, ehe sie 2014 Insolvenz anmelden musste.
Mittlerweile gibt es dutzende Krypto-Börsen, auf denen Bitcoin gegen staatliches Geld oder diverse andere Kryptowährungen gehandelt werden kann. Bitcoin ist die dominante Kryptowährung im gesamten Krypto-Sektor und macht einen Großteil der Marktkapitalisierung aus. Deswegen hat die Preisentwicklung von Bitcoin immer noch großen Einfluss auf den restlichen Sektor- Grob gesagt: Dahin, wo Bitcoin geht, gehen auch die anderen Coins.
# | Name | Price | Market Cap | Change | Price Graph (24h) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Funktionsweise von Bitcoin
Ein Bitcoin ist im Grunde nicht mehr als eine Eintragung in einem dezentralen, kryptographisch verschlüsselten Logbuch, der sogenannten Blockchain. Über die Blockchain als Software-Protokoll, das laufend aktualisiert wird, kann man Bitcoins empfangen und versenden. Es ist jedoch ein Irrtum, dass Bitcoins wirklich hin und her gesendet werden. Bei einer Bitcoin-Transaktion wird nur die Eintragung innerhalb der Blockchain aktualisiert, dass Besitzer A nun weniger Bitcoin-Einheiten hat und Besitzer B dafür mehr Bitcoin-Einheiten gutgeschrieben bekommt. Es können auch Bruchteile eines Bitcoins hin und her gesendet werden.
Die Blockchain garantiert dabei, dass die Eintragungen nicht gefälscht werden können, oder sich jemand einfach zusätzliche Bitcoins „dazu kopiert“, indem er sich mehr Bitcoin-Einheiten einträgt, als er vorher besessen hat.
Der Nutzer greift mittels eines privaten und eines öffentlichen Schlüssels auf seine Bitcoins zu und empfängt oder versendet sie. Der öffentliche Schlüssel (Public Key) kann grob gesagt als Kontonummer angesehen werden und der private Schlüssel (Private Key) als dessen Passwort. Man interagiert mit bestimmten Programmen, oder über bestimmte Websites mit der Blockchain. Diese werden als „Wallets“ bezeichnet.
Wie entsteht Bitcoin?
Die Struktur des Bitcoin ist im Protokoll der Bitcoin-Blockchain festgelegt und unterliegt einigen Regeln, an die sich alle Netzwerk-Teilnehmer durch die Verwendung dieses Protokolls automatisch halten müssen.
Neue Bitcoins werden durch das sogenannte Mining erzeugt. Das ist der Vorgang, bei dem neue Informationen in der Blockchain gespeichert werden. Alle Bitcoin-Transaktionen werden in Blöcken abgespeichert. Diese Blöcke haben eine maximale Speichergröße, das heißt, dass nur eine bestimmte Menge an Transaktionen pro Block gespeichert werden kann.
Die Erzeugung eines Blocks dauert annähernd 10 Minuten. Das ist durch das Protokoll so festgelegt. Miner müssen für die Herstellung eines Blocks ein kryptographisches Rätsel lösen, für das eine Menge Rechenleistung notwendig ist. Das Bitcoin-Protokoll überprüft alle 2 Wochen (bzw. alle 2016 Blöcke), wie viel Rechenleistung insgesamt im Netzwerk vorhanden ist und passt die Schwierigkeit dieses Rätsels entsprechend so an, dass die Erzeugung eines Blocks weiterhin 10 Minuten dauert. Die insgesamt im Netzwerk verfügbare Rechenleistung hat also langfristig keinen Einfluss auf die Transaktionsgeschwindigkeit, sondern nur auf die Sicherheit, da ein Angriff auf die Blockchain immer schwieriger und kostspieliger wird, je mehr Rechenleistung in ihr steckt.
Sobald ein Block erzeugt und vom Rest des Netzwerks validiert wurde, erhält der Miner die Transaktionsgebühren aller Transaktionen, die innerhalb des Blocks abgewickelt wurden. Zusätzlich dazu werden jedes Mal, wenn ein neuer Block erzeugt wird, auch neue Bitcoins erzeugt, die dem Schöpfer des Blocks als zusätzliche Belohnung gutgeschrieben werden.
Zu Beginn waren es 50 Bitcoins pro Block. Alle 210.000 Blöcke wird diese Zahl halbiert (das sog. „Halving“). Das entspricht einem Zeitraum von ungefähr 4 Jahren. Somit ist auch grob festgelegt, welche Obergrenze an Bitcoins es geben wird und wann diese erreicht sein wird: Es wird maximal eine Zahl von annähernd 21 Millionen Bitcoins geben und diese Zahl wird ungefähr im Jahr 2140 erreicht sein.
Die Chancen von Bitcoin
Bitcoin ist dezentral. Das heißt, man benötigt keine Drittpartei wie eine Bank oder ähnlichen Finanzdienstleister, um das Geldsystem nutzen zu können. Das Einzige, was man benötigt, um Bitcoin zu nutzen, ist ein internetfähiges Gerät wie beispielsweise ein Smartphone. Aufgrund seiner dezentralen Beschaffenheit ist Bitcoin nicht an Ländergrenzen gebunden und kann theoretisch als globales Zahlungsmittel verwendet werden.
Bitcoins sind zudem im direkten Besitz des Eigentümers, solange man sie nicht bei einem Dienstleister, sondern im eigenen Wallet aufbewahrt. Es ist so gut wie unmöglich, einen Bitcoin-Besitzer technisch zu enteignen, da das gesamte System, auf dem Bitcoin beruht, dezentral ist und es mit einem unglaublichen Rechenaufwand verbunden wäre, mehr als die Hälfte des Systems zu kontrollieren und damit in der Lage zu sein, den Zustand der Blockchain, auf der die Besitzverhältnisse eingetragen sind, im eigenen Sinne zu verändern.
Die Risiken von Bitcoin
Bitcoin-Transaktionen sind langsam. Es dauert 10 Minuten einen Block zu erzeugen, in dem eine Transaktion gespeichert ist. Bis eine Transaktion als unwiederbringlich gesichert gilt, ist eine Anzahl von 5 bis 6 Blöcken notwendig, die über den ursprünglichen Block gelegt werden. Ab diesem Zeitpunkt wird der benötigte Aufwand für eine nachträgliche Veränderung der Blöcke so hoch, dass es realistisch unmöglich zu bewerkstelligen ist. Im Vergleich mit länderübergreifenden Banktransaktionen mag das schnell sein, aber bei alltäglichen Zahlungen wie beispielsweise für eine Tasse Kaffee ist die Geschwindigkeit nicht ausreichend.
Ein wesentlicher Punkt ist die eigene Kontrolle über die eigenen Bitcoin-Einheiten. Was ein absoluter Vorteil ist, kann sich genauso gut zu einem extremen Nachteil entwickeln, denn: Wenn man seinen privaten Schlüssel verlieren, vergessen, oder sonst wie unzugänglich machen sollte, dann sind die Bitcoin-Einheiten hinter dem Private Key unwiederbringlich verloren. Es gibt keine Möglichkeit, die Kontrolle über die Bitcoin-Einheiten ohne den privaten Schlüssel zu erhalten. Dunkelziffern besagen, dass bereits bis zu 3 Millionen Bitcoins für immer verloren sind.
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