Der größte Gegner beim Spiel des Investierens ist die eigene Psyche. Sobald man in eine einzelne Position oder auch eine übergeordnete Investment-Idee involviert ist, spielen Emotionen eine ebenso große Rolle wie die rationalen Überlegungen, die zu der Investment-Entscheidung geführt haben. Die größte anhaltende Herausforderung ist, sich regelmäßig selbst zu überprüfen, welcher Teil die Oberhand hat – die rationalen Begründungen oder die Emotionen.
Das ist und bleibt die grundsätzliche Investmentthese
Ich folge weiterhin meiner übergeordneten Investmentthese bezüglich Krypto-Assets: Die Welt wird jeden Tag digitaler und es benötigt eine Infrastruktur für finanzielle und generell wirtschaftliche Transaktionen, die dem gewappnet ist. Bitcoin befindet sich auf seinem anhaltenden Adaptionspfad, ein neuer Wertspeicher und Transaktionsnetzwerk für Kapital zu werden, das dieser Rolle gewachsen ist. Der restliche Krypto-Sektor folgt Bitcoin auf diesem Pfad und liefert viele Ansätze, die an dieses grundsätzliche Bedürfnis der neuen Welt ansetzen: Komplexere Infrastrukturen für komplexere Finanztransaktionen und weitere Anwendungsfälle in der virtuellen Welt.
Während der Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin durchaus echte technologische Innovation in Aussicht stellt und bereits in Ansätzen auch wirklich liefert, bleibt der größte Teil davon Spekulation. Das ist nebensächlich, da es aus der Investment-Perspektive größtenteils darum geht, sich diesen Trend zunutze zu machen, um den eigenen Wohlstand zu vermehren.
Der Treibstoff hinter dieser ganzen Dynamik kommt aus der traditionellen Finanzwelt. Das derzeitige, schuldenbasierte System liefert anhand seiner zyklischen Natur wiederkehrende Liquiditätsschübe, die der neue Sektor in sich aufsaugt. Im Fiat-Geldsystem geht es nicht mehr darum, die Schulden zurückzuzahlen, sondern durch eine anhaltende Ausweitung der Geldmenge den nominalen Wert der Vermögenswerte weiter aufzublähen, die als Deckung für neue Kredite genutzt werden, damit das Schulden-Rad sich weiterdrehen kann. Dieses Konstrukt hat Grenzen und diesen nähern wir uns. Daher besteht ein wachsendes Bedürfnis einer Migration des Kapitals aus der analogen Welt hinein in die neue, virtuelle Welt, die unter besseren Spielregeln funktioniert.
…
