Bitcoin: Diese Voraussetzungen braucht es für eine echte Rally in den nächsten Monaten

Bitcoin hat in den letzten Tagen wichtige charttechnische Hürden durchstoßen und macht damit Hoffnung auf einen Angriff auf noch höhere Preisregionen. Kursziele von 30.000 bis sogar 40.000 Dollar in den nächsten Monaten werden bereits wieder diskutiert.

Bitcoin zurück über seinem 200-Tage-Trend

Der Kurs hat zuletzt mit einem deutlichen Sprung aus der absteigenden charttechnischen Dreiecksformation, die sich im Bärenmarkt gebildet hat, die runde Marke von 20.000 Dollar zurückerobert und konnte sogar über den 200-Tage-Trend klettern.

Dieser Trend gilt allgemein als wichtiger Indikator für Vermögenswerte, ob diese sich in einem bullischen Preismomentum befinden oder nicht. Es ist das erste Mal seit Dezember 2021, dass Bitcoin seinen 200-Tage-Trend wieder überschreiten konnte.

Bullmarket Support Band zurückerobert

Auch das Bullmarket Support Band ist mit der starken Wochenkerze des Bitcoin-Kurses wieder zurück im Spiel. Das Band setzt sich aus dem einfachen 20-Wochen-Trend und dem exponentiellen 21-Wochen-Trend zusammen und hat in der Vergangenheit ebenfalls Aufschluss darüber gegeben, ob Bitcoin sich in einem Bullenmarkt befunden hat oder nicht.

Auch das Bullmarket Support Band konnte der Bitcoin-Kurs seit einem gescheiterten Test im März 2022 nicht mehr überschreiten. Zudem hat sich der Kurs auf Monatssicht seit dem Bärenmarkt im Jahr 2015 nicht mehr in einer so langen Zeitspanne unterhalb des Bullmarket Support Bands befunden, wie im Zuge der Phase in 2022.

Ist dies das Signal für den nächsten Bitcoin-Bullrun?

Obwohl die angesprochenen Indikatoren in der Vergangenheit als wichtige Signale für positives Preismomentum gedient haben, wäre es noch zu früh, um bereits den Start des nächsten Bitcoin-Bullruns auszurufen.

Zunächst muss sich der Ausbruch über die angesprochenen Levels noch charttechnisch bestätigen. Eine aussagekräftige Bestätigung durch die Monatskerze würde Futter für eine wahrscheinlicher werdende Rally in den nächsten Wochen und Monaten geben.

Spätestens nach den Pandemie-Jahren ist jedoch offensichtlich, dass man den Bitcoin-Kurs nicht mehr nur isoliert betrachten kann. Dafür ist die Korrelation mit den Aktienmärkten zu stark. Um den Weg für eine Bitcoin-Rally freizumachen, müssen also auch die US-Aktienmärkte das entsprechende Futter liefern.

Was sagen die US-Aktien-Indizes?

Sowohl der S&P 500, als auch der Nasdaq befinden sich weiterhin in ihren Abwärtstrends, die seit Anfang 2022 vorherrschen. Der S&P testet derzeit zwar bereits zum dritten Mal seinen 200-Tage-Trend, beim darüberliegenden Abwärtstrend war jedoch bisher jedes Mal Schluss. Für eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit beim sich derzeit abzeichnenden Angriffsversuch spricht, dass der Index mit der Korrektur aus Dezember ein höheres Tief nach dem Mehrjahrestief aus Oktober 2022 gezeichnet hat.

Beim Nasdaq sieht die Sache ähnlich aus. Dieser hat seinen Abwärtstrend ebenfalls bereits mehrmals getestet, bisher jedoch ohne Erfolg. Hier liegt zudem der 200-Tage-Trend als nächste Hürde noch wesentlich höher.

Nimmt Bitcoin die Rally vorweg oder bremsen die Fundamentals die Rally bald wieder aus?

Man könnte argumentieren, dass Bitcoin bereits ein Ausbruch aus seinem Abwärtstrend seit November 2021 gelungen ist und das Asset die sich verbessernde Marktlage als stärkeres Risk-on-Asset den großen Aktien-Indizes vorwegnimmt, nachdem auch die Korrektur in 2022 für Bitcoin heftiger ausgefallen ist und früher eingesetzt hat als beim S&P und Nasdaq.

Sollten die Aktienindizes jedoch erneut an ihren Abwärtstrends scheitern, dann dürfte jedoch auch die Bitcoin-Rally, die sich derzeit ausspielt, wieder abgewürgt werden, da die Korrelation weiterhin zu hoch sein dürfte, als das sich Bitcoin von den Aktienmärkten entkoppeln könnte.

Die Voraussetzungen für eine Bitcoin-Rally auf 40.000$

Was die wirtschaftliche Makro-Lage angeht, kommt derzeit wenig Gegenwind. Die Inflation geht spürbar zurück und war der Impuls, der die jüngste Erholung der Märkte angetrieben hat. Auch die bisherigen Konjunkturdaten präsentieren eine robuste Wirtschaft. Zumindest derzeit bahnt sich noch keine ausgewachsene Rezession an. Die US-Notenbank wird die Zinsen zwar wahrscheinlich noch ein wenig erhöhen und das Jahr über oben halten, doch das dürfte die Märkte nicht mehr schocken, da dieser vorgegebene geldpolitische Pfad bereits fest erwartet wird.

Daher könnte sich eine Zwischenrally in den nächsten Wochen und Monaten durchaus ausspielen – zumindest, wenn die Quartalsberichtsaison der Unternehmen nicht enttäuschen wird, doch auch das scheint nicht in den Karten zu sein. Allerdings gibt ein solches Szenario höchstens den Pfad bis zur Mitte oder bis zum dritten Quartal des Jahres vor.

Eine später eintreffende Rezession ist eine Möglichkeit, vor allem, da sich die Effekte der höheren Zinsen erst allmählich ausspielen. Eine Zwischenrally mit einem weiteren Selloff zum Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres wäre aus meiner Sicht ein plausibles Szenario. Zwar könnte mit einer jetzt eintreffenden Rally der Grundstein für den nächsten Bullenmarkt gesetzt werden und die wichtigen angesprochenen Indikatoren als neue Unterstützung etabliert werden, jedoch könnten diese in einer folgenden Korrektur durchaus wieder getestet werden, wenn die wirtschaftliche Realität einer Rezession mit Verzögerung doch eingepreist wird, da die Märkte derzeit zu optimistisch auf die Lage blicken.

In diesem Fall kann man das Schaubild der Psychologie der Marktzyklen fast perfekt als Schablone anlegen, lediglich mit der Variable, wie intensiv sich die derzeitige Rally noch ausspielen kann oder ob der Test des Ausbruchs über die angesprochenen Indikatoren gelingt oder nicht:

Denn im langfristigeren Bild bleibt der Markt größtenteils davon überzeugt, dass eine Rezession unausweichlich bleibt. Allein wenn man auf die Historie schaut, werden die Wahrscheinlichkeiten klar: In den allermeisten Fällen ist nach einer Zinserhöhungsphase der Fed eine Rezession aufgetreten, gefolgt von einer weiteren Intervention der Fed in Form von Zinssenkungen und des Gelddruckens.

Der Graph zeigt die US-Leitzinsen und die eingegrauten Bereiche markieren eine Phase der Rezession. Wie man sieht folgt in fast allen Fällen eine Rezession einer Zinserhöhung (mit etwas Verzögerung).

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