Nach den beiden zurückliegenden, turbulenten Wochen scheint nun der erste Schock an den Märkten überwunden zu sein. Die europäischen Märkte sind überwiegend positiv in die neue Woche gestartet und auch an den US-Märkten zeichnet sich anhand der Futures ein freundlicher Start ab, nachdem der S&P 500 die vergangene Woche mit einer Bestätigung des 200-Tage-Trends als charttechnischer Unterstützung abgeschlossen hatte.
Bitcoin befindet sich nach seiner Mega-Rally bereits seit mehreren Tagen in einem langsamen Aufwärtstrendkanal, allerdings hat sich die runde Marke von 28.000$ als charttechnischer Widerstand herauskristallisiert.
Der Monatsabschluss rückt nun für Bitcoin besonders in den Fokus, denn die Kryptowährung arbeitet daran, einen Ausbruch aus dem Makro-Downtrend seit dem letzten Allzeithoch aus Ende 2021 zu bestätigen. Dazu muss Bitcoin ein Monatsschluss über der runden Marke von 25.000$ sowie dem 200-Wochen-Trend gelingen, die er zuletzt beide zurückerobern konnte.
Dies wäre angesichts vergangener Preismuster von Bitcoin ein sehr starkes Signal dafür, dass die letzten Monate zwischen Sommer 2022 bis Januar 2023 der Phase der Formung eines Makro-Bodens in diesem Krypto-Bärenmarkt entsprochen haben.
Dennoch bleibt eine Korrektur bis an diese entscheidenden Marken des 200-Wochen-Trends und dem Preisniveau von 25.000$, die sich momentan etwa auf gleichem Niveau befinden, wahrscheinlich. Eine charttechnische Bestätigung würde einem anbrechenden langfristigen Aufwärtstrend neues Futter geben.
Der Sturm macht eine Pause, doch vorbei ist er noch lange nicht
Zwar konnten die unmittelbaren Unruhen im weltweiten Bankensystem zunächst durch die massiven Interventionen der Zentralbanken unterdrückt werden, doch das Makro-Bild liefert weiterhin eine Menge Stoff für Sorgen. Bereits in der letzten Woche ist die Deutsche Bank in den Fokus gerückt und gilt nun als nächstes Sorgenkind im internationalen Bankensektor.
Unter anderem ein Problem: Die Deutsche Bank ist in den Markt für Kredite für Gewerbeimmobilien involviert – besonders in den USA. Dieser Sektor leidet jedoch spätestens seit der Pandemie stark, denn durch die Lockdowns und den damit verbundenen extremen Aufschwung des Online-Shoppings und auch des HomeOffices werden viel weniger Gewerbeimmobilien benötigt. Die Besitzer, die diese Immobilien unterhalten (oft durch Kredite erworben) beziehen nun jedoch weniger Einnahmen durch Mieten.
Es drohen also im hohen Maße Ausfälle der Kredite aus diesem Sektor. Es könnte sich ein ähnliches Szenario wie in 2008 abspielen, nur das es diesmal keine Spekulationsblase war, sondern dass der Wert der Immobilien aus fundamentalen Gründen in den Keller rauscht – und damit auch die Deckung der Kredite schmilzt, sowie fehlende Einnahmen es den Kreditnehmern schwerer machen, diese zu bedienen. Es herrscht ein ähnliches Problem wie 2008: Diese Kredite werden teilweise als Pakete verpackt im globalen Finanzmarkt gehandelt (als CRE-Loans – Commercial Real Estate Loans) und liegen in den Bilanzen vieler Banken – so auch bei der Deutschen Bank, daher kommen die neuen Gerüchte um eine Instabilität der Bank.
Der Boden für eine weitere Bitcoin-Rally wir bereitet
Für Bitcoin bleibt das Makro-Bild daher weiterhin chancenreich, denn das Narrativ für Bitcoin als echte Alternative zum derzeit wieder besonders fragilen Bankensystem spielt sich weiter aus. Von charttechnischer Seite kommen wie bereits angerissen immer mehr Signale, dass der Bärenmarkt sein Ende findet und wir in einen neuen langfristigen Aufwärtstrend überwechseln.
Weitere On-Chain-Daten untermauern die Zuversicht der Bitcoin-Investoren: Wie der Datenanbieter Glassnode zuletzt gemeldet hat, steigt die Anzahl an Bitcoin-Beständen, die sich bereits seit 2 Jahren und länger nicht mehr bewegt haben, auf ein neues Rekordhoch. Das heißt, dass mehr Investoren ihre Bitcoin mit einem langfristigen Investment-Horizont halten und nicht auf Börsen verschieben.
Auch die Anzahl neuer Bitcoin-Adressen ist auf ein neues Allzeithoch von über 45 Millionen gestiegen.
Zudem verzeichnen Krypto-Handelsplattformen vermehrt Abflüsse von Bitcoin-Beständen. Ein Zeichen dafür, dass mehr Investoren ihre Bitcoins auf einem eigenen Wallet für die langfristige Verwahrung verlagern.
Das Makro-Bild für Bitcoin scheint daher zunehmend bullischer zu werden, trotz der zuletzt immer feindlicher werdenden Haltung der US-Regulierungsbehörden. Unmittelbar gilt es jetzt abzuwarten, ob der Bitcoin-Kurs den Monat März entsprechend mit einer Ausbruchsbestätigung aus seinem Makro-Abwärtstrend und mit einem Übergang in einen neuen langfristigen Aufwärtstrend bestätigen kann.
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